Hinweise auf einen Terroranschlag hatten die Sicherheitsbehörden zunächst nicht. Die Polizei geht aber von einem gezielten Angriff auf das Fußballteam des Bundesligisten mit "ernst zu nehmenden Sprengsätzen" aus, sagte Dortmunds Polizeipräsident Dortmunds Gregor Lange.
Die ermittelnde Staatsanwaltschaft teilte zudem mit, dass in der Nähe des Tatorts ein Schreiben gefunden wurde. Die Echtheit werde derzeit "intensiv geprüft", sagte Staatsanwältin Sandra Lücke. Über den Inhalt machte sie keine Angaben. Die abgesagte Partie soll um Mittwoch um 18.45 Uhr nachgeholt werden.
Polizei schweigt zu Hintergründen
Zu den Explosionen war es gegen 19.15 Uhr kurz nach der Abfahrt des Dortmunder Mannschaftsbusses vom Hotel zum Stadion gekommen. Der BVB-Bus wurde dabei an zwei Stellen beschädigt, mehrere Scheiben gingen zu Bruch. "Wir waren natürlich geschockt. Die Mannschaft war geschockt", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sichtlich betroffen nach der Spielabsage auf dem Rasen des Stadions.
Der Sprengstoff war vor dem Bus auf der Straße deponiert worden und explodierte, als der Bus das Hotelgelände verließ. Zur Art der Sprengsätze gibt es noch keine Erkenntnisse, sie waren aber durchaus gefährlich. "Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei von einem Angriff mit ernstzunehmenden Sprengsätzen aus", teilten die Ermittler mit. "Die Sprengsätze könnten in einer Hecke in der Nähe eines Parkplatzes versteckt gewesen sein."
Mit einer Drohne wurde die nähere Umgebung auf weitere Sprengsätze abgesucht. Der Ort der Explosionen in Dortmund Höchsten wurde weiträumig abgesperrt.
"Mannschaft in Schockstarre"
Die Dortmunder Mannschaft wurde unmittelbar nach dem Vorfall in Sicherheit gebracht und befindet sich inzwischen wieder im Teamhotel. "Die ganze Mannschaft ist in einer gewissen Schockstarre. Wir müssen versuchen, das in irgendeiner Weise zu kanalisieren. Das wird nicht einfach, wir müssen morgen spielen. Solche Bilder bekommst du nicht aus dem Kopf raus", beschrieb BVB-Boss Watzke den emotionalen Zustand der Spieler: "Ich hoffe das es uns in irgendeiner Weise morgen gelingt, einigermaßen wettbewerbsfähig wieder auf dem Feld zu stehen."
Der Abzug der Fans aus dem Stadion gestaltete sich nach der Spielabsage problemlos. "Das lief völlig friedlich und gesittet", sagte ein Polizeisprecher. Gut eine halbe Stunde nach der Entscheidung zur Spielabsage sei das Stadion weitgehend leer gewesen.
Die Spieler des AS Monaco trainierten nach der Spielabsage am Abend im Dortmunder Stadion. Die Spieler sollten sich bewegen, lautete die Begründung des französischen Tabellenführers. Mehrere Bundesligavereine drückten derweil ihre Solidarität mit dem BVB und dem verletzten Bartra aus. Revierrivale FC Schalke twitterte: "In solchen Momenten hält man im Revier fest zusammen. #S04 wünscht @MarcBartra gute Besserung, allen Fans eine sichere Heimreise."
Quelle: n-tv.de , rpe/cwo/dpa/sid
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