Russland, die Türkei und der Iran hatten am Vortag beschlossen, in syrischen Rebellengebieten vier Zufluchtsorte für die kriegsgeplagte Bevölkerung zu schaffen. Die Kämpfe dort sollen ab Samstag ruhen. "Der Einsatz der Luftwaffe, vor allem von Kräften der internationalen Koalition, ist absolut nicht vorgesehen. Ob mit oder ohne Ankündigung - diese Sache ist jetzt entschieden", sagte Lawrentjew. Die USA und ihre Verbündeten sollten ihre Angriffe auf den Islamischen Staat (IS) in Rakka, Deir as-Saur und im Euphrat-Gebiet beschränken, sagte er.
Deutsche Tornados betroffen?
Das faktische Flugverbot für Jets der US-geführten Anti-IS-Allianz gilt demnach in der gesamten Provinz Idlib sowie in Teilen der Provinzen Latakia, Aleppo, Hama, Homs, Damaskus, Daraa und Kuneitra. Die fraglichen Regionen liegen überwiegend im Westen Syriens.
Inwieweit die Tornado-Aufklärungsflüge der Bundeswehr in Syrien von der Einrichtung der geplanten Schutzzonen betroffen sind, ist noch offen. Die deutschen Maschinen fliegen ihre Einsätze bislang von der Nato-Basis im türkischen Incirlik aus. Die geplanten Schutzzonen könnten beim Flug ins Einsatzgebiet unter Umständen größere Umwege erforderlich machen.
Kein Ende der Luftangriffe
Moskau selbst hat keinen völligen Verzicht auf Luftangriffe in den Schutzzonen verkündet. Es solle zwar im Grundsatz keine Einsätze geben, Ausnahmen seien im Notfall aber möglich. In den fraglichen Gebieten ist - neben den regimetreuen Kräften - unter anderem auch die Al-Kaida-nahe Extremistengruppe Tahrir al-Scham stark vertreten.
Auch für die syrische Luftwaffe gab Lawrentjew keine vollständige Garantie ab. Demnach könnten die Luftangriffe in den Schutzzonen unvermindert weitergehen - lediglich die Kampfjets der von den USA geführten Anti-IS-Allianz blieben aus der Region ausgesperrt.
Wie Moskau etwaige Verstöße ahnden oder verhindern will, sagte Lawrentjew nicht. Die russischen Streitkräfte verfügen in Syrien über starke Systeme zur Luftabwehr und dürften Flugbewegungen in der Region elektronisch überwachen. Wie die Anti-IS-Allianz mit der neuen Lage umgeht, ist noch unklar. Reaktionen aus Washington lagen zunächst nicht vor.
Quelle: n-tv.de , mmo/dpa
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