Russland-Italien: Zurück zu privilegierter Partnerschaft?

  19 Mai 2017    Gelesen: 908
Russland-Italien: Zurück zu privilegierter Partnerschaft?
Italien ist an Beziehungen zu Russland in der geopolitischen Arena sehr interessiert, besonders vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise, in der das Land seit schon zehn Jahren steckt, wie Gennaro Sangiuliano, stellvertretener Leiter des Informationsprogramms TG1 des TV-Senders RAI, gegenüber Sputnik Italia sagte.
In einem Kommentar zu den Ergebnissen des jüngsten Besuchs des italienischen Premiers Paolo Gentiloni in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi sagte Sangiuliano, Italien sei auf russisches Gas angewiesen und möchte mit seinen Waren auf den russischen Markt zurückkehren. Darum hoffe Italien, mit der Wiederaufnahme regelmäßiger Verbindungen zwischen Russland und der EU eine entscheidende Rolle spielen zu können, obwohl Rom heute, nach der erneuten Festigung der Frankreich-Deutschland-Achse, kein großes Gewicht innerhalb der EU mehr habe.

Laut Sangiuliano ist Italien seit Jahren mit einem Problem – mit dem Fehlen eines seriösen Staatschefs – konfrontiert, was dem Ansehen des Landes in der Weltarena schadet. Italien könnte sein politisches Gewicht in der geopolitischen Weltarena verbessern, wenn es Russland und die EU wieder zusammenbrächte, so Sanguiliano.

Im Unterschied zum früheren Premier Matteo Renzi verstehe es Gentiloni, sich mit Konfliktseiten, darunter auch mit Putin, zu arrangieren. Gentiloni und Putin hätten sich bereits zweimal getroffen, was als ein positives Zeichen zu deuten sei, so Sangiuliano.

Ihm zufolge hatte Italien Russland zum G7-Gipfel (in Bari) einladen wollen und will nun beim Gipfeltreffen in Taormina den Standpunkt Russlands darlegen.

Laut Sangiuliano ist Italien an Russlands Hilfe bei der Lösung der Libyen-Frage interessiert. Die Situation in diesem Land habe sich wegen der Politik von Barack Obama und Hillary Clinton zugespitzt und das Land sei dann seinem Schicksal überlassen worden. Der Libyen-Konflikt führe jetzt zu einer nicht-kontrollierten Immigration nach Italien. Für die Normalisierung der Situation in Libyen bedürfe es russischer Hilfe, denn Russland sei das einzige Land, das Einfluss auf (den libyschen) General Chalifa Haftar habe, so Sangiuliano.

Die Italiener wüssten den Beitrag Russlands zur Bekämpfung des Terrorismus sehr zu schätzen, ergänzte er.

Wie der italienische Premier Paolo Gentiloni auf einer Pressekonferenz zu den Ergebnissen seines Sotschi-Besuchs sagte, hat der russische Ölkonzern Rosneft mit den italienischen Konzernen Eni, Tecnoclima und anderen wichtige Verträge im Energiebereich unterzeichnet. Der beiderseitige Warenumsatz sei seit Jahresanfang fast um 30 Prozent gestiegen, so Gentiloni.

Quelle : sputnik.de

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