Im vergangenen Sommer war aus dem Palast verlautet, dass der Kaiser über eine Abdankung nachdenke, Akihito selbst wies auf sein hohes Alter und seine Gesundheit hin. Allerdings gibt es in Japan keine gesetzliche Grundlage für einen solchen Fall; die letzte Abdankung eines Monarchen liegt Jahrhunderte zurück.
Die parlamentarische Billigung des Abdankungsgesetzes, das sich nur auf die Person Akihitos bezieht, gilt als Formsache. In Umfragen haben sich mehr als 90 Prozent der Bürger dafür ausgesprochen, Akihito zu ermöglichen, abzudanken. Schon seit Jahren macht sich das Volk Japans Sorgen um die angeschlagene Gesundheit des Kaisers. Wann der äußerst populäre Tenno - so der japanische Titel - sich zurückziehen will, ist unklar. Beobachter rechnen nicht vor Ende kommenden Jahres mit einer Abdankung. Kaiser würde dann Akihitos Sohn Naruhito.
Akihito ist der erste Tenno, der sein Amt nicht mehr als Gott antrat. Sein 1989 gestorbener Vater Kaiser Hirohito hatte am 1. Januar 1946 in seiner sogenannten Menschlichkeitserklärung der Göttlichkeit des Kaisers entsagt. Laut der Nachkriegsverfassung muss sich sein ältester Sohn und Thronfolger Akihito, der am 12. November 1990 offiziell zum 125. Tenno ausgerufen worden war, auf die Rolle als Symbol der Einheit der Nation beschränken. Regierungsbefugnisse sind dem Kaiser alle genommen.
Quelle: n-tv.de , mbo/AFP
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