„Der zweite Standpunkt besteht darin, dass die amerikanische Demokratie ‚von Russland gestohlen‘ worden sei, weil Russland es geschafft habe, den Sieg von Trump über Clinton herbeizuführen. Die Anhänger der beiden Positionen sind davon überzeugt, dass es zwischen Donald Trump und Wladimir Putin ein Komplott gibt, weswegen Trump seines Amtes enthoben werden müsse. Putin wird dabei zu den Hauptfeinden Amerikas gezählt“, so Losanski.
„Diese Schizophrenie, von der ein ziemlich breiter Kreis amerikanischer Politiker und Medien betroffen ist, könnte man zwar verspotten und ironisieren. Deren verantwortungslose und gefährliche Rhetorik kann aber ziemlich traurige Folgen haben“, mahnt Losanski.
Für „schizophrene Stimmungen“ seien meistens diejenigen anfällig, die sich mit Trumps Sieg bisher nicht abgefunden hätten: „Dazu zählen nicht nur Hillary Clinton und ihre aktiven Anhänger, sondern auch diejenigen, die die Ideen des Präsidenten in Sachen Innen- und Außenpolitik für absolut inakzeptabel halten.“
„Was die Demokratie betrifft, gibt es sie in Amerika gottseidank nach wie vor. Falls es aber den Feinden von Trump gelingt, ihn zu stürzen oder daran zu hindern, seine im Wahlkampf angekündigten Reformen umzusetzen, wird tatsächlich von einer schweren Demokratie-Krise die Rede sein können“, meint Losanski.
Er erläutert: „Trump hat einen der wichtigsten Aspekte der US-Außenpolitik in Zweifel gezogen, und zwar die Weiterverbreitung der amerikanischen Demokratie über die ganze Welt. Sein Versprechen, die Zweckmäßigkeit des ‚Demokratie-Kreuzzugs‘ zu revidieren, stieß auf vehementen Widerstand des Establishments.“
„Nach Ansicht aller unvoreingenommenen Kommentatoren und Experten war Russland offensichtlich keineswegs in der Lage, das US-Wahlergebnis zu beeinflussen. (…) Viele Profis, darunter auch einstige US-Geheimdienstler, sind übrigens der Meinung, dass die E-Mail-Korrespondenz von Clintons Stabsmitgliedern nicht von Hackern geknackt wurde, sondern von jemandem aus Clintons Team WikiLeaks zugespielt wurde. Mehr noch: Niemand hat bislang den Inhalt dieser Korrespondenz in Zweifel gezogen, die eine Absprache zwischen dem Democratic National Committee und dem Stab von Hillary Clinton gegen deren Hauptkonkurrent Bernie Sanders nachweist“, so der Kommentar weiter.
„Selbst wenn man vermutet, dass die Russen tatsächlich die Server gehackt haben, hätten sie nur Nachweise für jene Absprache stehlen können. Und die Demokratie selbst wurde dann ausgerechnet von der Führung der Demokratischen Partei gestohlen. Leider wurden aus irgendeinem Grund bisher keine Ermittlungen dazu eingeleitet“, schreibt Losanski sarkastisch.
Quelle. sputniknews.com
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