Valtteri Bottas sichert sich im dritten Training zum GP Aserbaidschan Bestzeit

  24 Juni 2017    Gelesen: 748
Valtteri Bottas sichert sich im dritten Training zum GP Aserbaidschan Bestzeit
Valtteri Bottas hat sich im dritten Training zum GP Aserbaidschan die Bestzeit gesichert. Vor seinem Landsmann Kimi Räikkönen. In den Autos von Max Verstappen und Sebastian Vettel schlich sich der Defektteufel ein.
Das Freitagstraining hatte Max Verstappen und Red Bull beherrscht. Einen Tag später wechselten die Farben an der Spitze. Mercedes und Ferrari verbesserten ihre Autos über Nacht und drängten Red Bull nach hinten.

Valtteri Bottas krallte sich den Spitzenplatz. Der Finne kurvte den 6,003 Kilometer Baku City Circuit in 1:42.742 Minuten ab. Damit verbesserte sich der WM-Dritte im Vergleich zum Freitag um eine Position und um über sieben Zehntel. Und er knackte die Pole-Marke aus dem Vorjahr – aufgestellt von seinem Vorgänger Nico Rosberg – um 16 Tausendstel.

Trotz 56 Grad Asphalttemperatur wiederholte sich das Phänomen vom Freitag. Die Fahrer kämpften damit, die Vorderreifen auf Betriebstemperatur zu bekommen. Die langen Geraden lassen die Gummis auskühlen, die winkeligen und eher langsamen Kurven bringen nicht genügend Energie in die Reifen". Dazu ist der Asphalt ähnlich glatt wie in Montreal und Sotschi. Bottas schaffte wie die meisten seiner Kollegen nicht im ersten Versuch seine schnellste Zeit. Sondern brauchte mehrere Runden am Stück, um genügend Haftung mit den Supersofts aufzubauen und das magische Temperaturfenster zu treffen.

Kimi Räikkönen legte zu und schnappte sich den zweiten Rang. Im finnischen Duell zog der Ferrari-Pilot um 95 Tausendstel den Kürzeren. Der Weltmeister von 2007 durchlebte im Gegensatz zu seinem Teamkollegen ein reibungsloses drittes Training in Baku. Sebastian Vettel mischte nur 35 Minuten mit. Danach parkte er seinen Ferrari. SF70H in der Garage. Die Mechaniker schraubten die Motorabdeckung ab. Angeblich trat an einer Stelle Kühlflüssigkeit aus. Deshalb spielte der dreifache Saisonsieger keine Rolle bei der Vergabe der Topplätze. Ferrari hat zwei Stunden Zeit, die undichte Stelle bis zum Qualifying zu schließen.

Nach einem schweren Freitag, an dem sich Lewis Hamilton mit den Pirelli-Reifen abgequält hatte, machte der dreifache F1-Champion in der dritten Übungseinheit einen Schritt nach vorn. Der Engländer wurde Dritter und büßte 0,416 Sekunden auf Stallrivale Bottas ein. Hamilton muss für das Qualifying jedoch noch zulegen und das Setup optimieren, will er die 66. Karriere-Pole einfahren.

Auf zwei Bestzeiten folgte für Verstappen ein kleiner Dämpfer. Der 19-Jährige kam nicht über die sechste Position hinaus und blieb um zweieinhalb Zehntel über seiner persönlichen Bestmarke vom Freitag zurück. Das lag daran, dass der Defektteufel seinen Red Bull RB13 befiel. Zehn Minuten vor Trainingsende parkte der Sieger des GP Spanien 2016 sein Auto am Ausgang von Kurve 16. „Die Kupplung ist kaputt. Der Motor ging aus“, funkte Verstappen.

Teamkollege Daniel Ricciardo zeigte als Vierter, dass mit Red Bull trotzdem weiter zu rechnen ist. Allerdings hat es der Australier an diesem Wochenende bislang nicht Verstappens Speed aufnehmen können. Red Bull verbaute vor dem dritten Training in beiden Autos eine neue MGU-H. Für Ricciardo und Verstappen ist es die dritte Elektromaschine im Abgasstrang in dieser Saison, was keine Strafe nach sich zieht.

Esteban Ocon bestätigte als Fünfter die gute Form von Force India. Garagennachbar Sergio Perez erwischte dagegen keine optimale Runde und wurde Zehnter. Force India rechnet mit einem Zweikampf gegen Williams. Derzeit spricht vieles dafür, dass das indisch-englische Team die Oberhand gegenüber dem Traditionsrennstall haben wird. Felipe Massa verlor als Siebter fast vier Zehntel auf Ocon. Dahinter sortierten sich Daniil Kvyat und der zweite Williams von Lance Stroll ein.

Für Renault dürften die Top10 an diesem Wochenende schwer zu erreichen sein. Nico Hülkenberg landete im dritten Training auf der elften Position. Jolyon Palmer ereilte nach nur sechs Minuten ein Motorschaden. Der Renault-V6 fing nach einer fliegenden Runde Feuer. Für Palmer ist es besonders bitter. Der Engländer braucht jede Runde, um sich im gelb-schwarzen Auto zu beweisen und Selbstvertrauen zu sammeln.

Die McLaren-Piloten reihten sich auf den Rängen 14 und 16 ein. Die Mechaniker bauten sowohl in das Auto von Fernando Alonso als auch in das von Stoffel Vandoorne einen neuen Motor, einen neuen Turbo, eine neue MGU-H und MGU-H ein. Für Alonso bedeutet das mit den anderen Wechseln bereits eine Startplatzstrafe von 40 Rängen. Vandoorne müsste theoretisch 25 Positionen zurück. Heißt: Die McLaren werden am Ende des Feldes starten. Dort befindet sich vom reinen Speed her Sauber.

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