Ex-Audi-Manager will auspacken

  10 Juli 2017    Gelesen: 1698
Ex-Audi-Manager will auspacken
Seit September 2015 beschäftigt der Abgasskandal den VW-Konzern. Am Pranger steht mittlerweile auch Audi. Ein nun festgenommener ehemaliger Manager des Ingolstädter Autobauers will nun mit den Ermittlern zusammenarbeiten.
Der im Zusammenhang mit der Abgasaffäre seit vergangener Woche in München in Untersuchungshaft sitzende frühere Audi-Manager Giovanni P. will mit den Ermittlern zusammenarbeiten. "Mein Mandant sagt aus. Er kooperiert mit der Staatsanwaltschaft, um seinen Beitrag zur Aufklärung des Sachverhalts zu leisten", sagte sein Rechtsanwalt Walter Lechner der "Süddeutschen Zeitung".

Der aus Italien stammende Giovanni P. war einer der führenden Motorenentwickler bei der Volkswagen-Tochter Audi. Er ist offenbar stark in die Abgasaffäre verwickelt. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft München II soll Giovanni P. bei Audi dazu beigetragen haben, die amerikanischen Umweltbehörden jahrelang mit manipulierten Schadstoffwerten über den wahren Abgasausstoß von Diesel-Fahrzeugen zu täuschen.

Die Verantwortung für diese Manipulationen sei bei Audi allerdings in den höheren Etagen zu suchen, deutete Anwalt Lechner dem Blatt gegenüber an. "Fest steht jedenfalls, dass mein Mandant nicht die unternehmenspolitische Entscheidung hierfür treffen konnte und auch nicht getroffen hat."

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Giovanni P. und weitere Audi-Manager wegen Betrugsverdachts und wegen des Vorwurfs der unlauteren Werbung mit vermeintlich sauberen Diesel-Fahrzeugen. Unter den Beschuldigten sind keine Vorstandsmitglieder. Giovanni P. befindet sich wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft.

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