Japan, die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt, gehört neben den USA zu den wenigen Industrieländern, die an der Todesstrafe festhalten. Menschenrechtsaktivisten prangern seit Jahren den Umgang mit Hinrichtungen sowie die Haftbedingungen in dem Land an.
Zum Tode Verurteilte warten in Japan manchmal Jahrzehnte auf ihre Hinrichtung. Als besonders grausam kritisieren Menschenrechtler wie auch ausländische Regierungen, dass den Todeskandidaten in Japan der Zeitpunkt ihrer Hinrichtung durch Erhängen nicht mitgeteilt wird. Wenn dann schließlich der Exekutionsbefehl vom Justizministerium eintrifft, haben die meisten nur noch wenige Stunden zu leben.
Die Juristenvereinigung des ostasiatischen Staates sprach sich im vergangenen Jahr erstmals für die Abschaffung der Todesstrafe bis 2020 aus. In dem Jahr wird Japan Gastgeber der Olympischen Spiele in Tokio sein.
Seit Amtsantritt des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe im Dezember 2012 sind 19 Menschen hingerichtet worden. Japanische Regierungen berufen sich stets auf Umfragen, wonach die Mehrheit der Bürger die Todesstrafe für Mörder befürworte.
wit/dpa
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