Es gebe derzeit keine "ausreichenden Beweise", dass der 17-jährige Moussa Oukabir den Lieferwagen auf der Touristenmeile Las Ramblas in Passanten gesteuert habe. Offen sei auch, wie er nach der Tat von Barcelona nach Cambrils gelangt sein könnte. Oukabir war nach Angaben der Polizei zusammen mit vier anderen Verdächtigen in der Nacht zum Freitag bei einem Antiterror-Einsatz in Cambrils rund 100 Kilometer südlich von Barcelona erschossen worden.
Hausdurchsuchung in Ripoll
Medienberichten zufolge richtet sich die Aufmerksamkeit der Polizei nun auf den derzeit flüchtigen 22 Jahre alten Marokkaner Younes Abouyaaqoub. Er ist der Bruder eines der getöteten Terrorverdächtigen von Cambrils. Auch er stammt, so wie Oukabir, aus Ripoll rund 100 Kilometer nördlich von Barcelona.
Die Polizei geht derzeit von einem Netzwerk von zwölf Verdächtigen aus. Fünf von ihnen wurden in Cambrils getötet, vier wurden festgenommen. Drei weitere sind noch nicht gefunden. Einer oder zwei von ihnen könnten bei der Explosion in dem Wohnhaus in Alcanar am Mittwoch umgekommen sein. Die Ermittler vermuten, dass die Gruppe dort Sprengstoff für ein noch größeres Attentat als das in Barcelona vorbereitete.
Noch immer Dutzende in Krankenhäusern
Die Polizei geht dem Hinweis nach, dass einer der in Alcanar zu Tode gekommenen Menschen ein Imam aus Ripoll gewesen sein könnte. Am Morgen durchsuchte die Polizei das Haus des Geistlichen, um Material für einen DNA-Abgleich zu erhalten.
Ein zuvor gesuchter weißer Renault Kangoo ist unterdessen offenbar gefunden worden. Er war in Frankreich vermutet worden, sei nun laut französischen Medien jedoch in Spanien aufgetaucht. Es war vermutet worden, dass die noch flüchtigen Mitglieder der Terrorzelle damit nach geflohen sind. Nähere Informationen dazu gibt es derzeit noch nicht.
Derweil teilten die katalanischen Notfalldienste mit, dass noch immer 54 Opfer der des Anschlags von Barcelona und des vereitelten Attentats in Cambrils in Krankenhäusern behandelt werden - 50 in der katalanischen Metropole, vier in Cambrils. Zwölf Patienten sind in kritischem Zustand, 25 weitere schwer verletzt. Unter ihnen sind auch viele Ausländer.
Quelle: n-tv.de , jog/dpa
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