So kommen William und Harry jetzt ausführlich in einer Dokumentation der öffentlich-rechtlichen BBC zu Wort, die am Sonntag in Großbritannien ausgestrahlt werden soll. Darin nehmen sie insbesondere Stellung zu der Situation, als sie vom Unfalltod Dianas in Paris erfuhren und anschließend beim Begräbnis der 36-Jährigen die Augen der Welt auf sie gerichtet waren.
Verständnis für die Queen
Es sei ihr Vater Charles gewesen, der ihnen die Nachricht vom Tod ihrer Mutter überbracht habe, verraten William und Harry in der Dokumentation. "Eines der schlimmsten Dinge für Eltern ist es, ihren Kindern sagen zu müssen, dass ein Elternteil gestorben ist. Ich weiß nicht, wie man damit umgeht", erklärt Harry und nimmt zugleich seinen Vater in Schutz: "Aber er war für uns da. Er war der Hinterbliebene. Und er hat sein Bestes getan, sicherzustellen, dass wir beschützt und behütet sind. Zugleich musste aber auch er mit seiner Trauer klarkommen."
Auch für ihre Großmutter, Königin Elizabeth II., die wegen ihrer angeblich zu geringen Anteilnahme an Dianas Tod damals harsch in die Kritik geraten war, äußern die Prinzen viel Verständnis. "Sie hat sich zwischen ihren Rollen als Großmutter von William und Harry und als Queen sehr hin und hergerissen gefühlt. Und wie alle anderen auch war sie von dem Ausmaß der Geschehnisse und davon, wie schnell das alles passiert ist, überrascht und überwältigt", erklärt William. Vor allem aber sei es ihr damals darum gegangen, ihn, seinen Bruder und auch Charles zu schützen. "Sie hat von sich aus alle Zeitungen und dergleichen aus dem Haus entfernt, so dass wir nicht mitbekamen, was passiert", so der Zweite in der Thronfolge.
"Keine leichte Entscheidung"
Mit Blick auf das Begräbnis ihrer Mutter relativiert wiederum Harry eine frühere Aussage in der BBC-Dokumentation. Im Juni hatte er sich noch in einem Interview darüber beklagt, dass er und William seinerzeit hinter dem Sarg herlaufen mussten. Das solle keinem Kind je zugemutet werden, meinte der 32-Jährige da. Nun erklärt er hingegen: "Ich glaube, es war eine Gruppenentscheidung. Aber bevor ich davon wusste, trug ich auch schon einen Anzug, eine schwarze Krawatte und ein weißes Hemd und war Teil davon. Ich habe eigentlich keine Meinung, ob das richtig oder falsch war. Aber wenn ich jetzt zurückblicke, bin ich sehr froh, Teil davon gewesen zu sein."
William erklärt zugleich, es sei "keine leichte Entscheidung" gewesen und "eines der härtesten Dinge, die ich je gemacht habe". Er habe den Kopf gesenkt und versucht, sich hinter seinem Pony zu verstecken. Nur bedingt mit Erfolg: "Es war ein sehr langer und einsamer Weg."
Quelle: n-tv.de , vpr
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