Fake-Account diskreditiert Linksextreme

  25 Auqust 2017    Gelesen: 608
Fake-Account diskreditiert Linksextreme
Ein angeblich von Linksextremen betriebener Twitter-Account zeigt Fotos von verletzten Frauen und ruft zu Gewalt an Neonazis auf. Die Bilder verbreiten sich im Netz. Hinter der Aktion sollen allerdings ganz andere Aktivisten stecken.

Wunden im Gesicht, blutunterlaufende Augen: Es sind schockierende Bilder, die der Account "Rock Mount Antifa" auf Twitter hochgeladen hat. Wie die "BBC" berichtet, sollten die Bilder unter dem #PunchaNazi zeigen, wie die Antifaschistische Aktion (Antifa) zur Gewalt an Frauen aufruft, die dem rechten Spektrum angehören.

Ein Bild-Text lautete etwa "53 Prozent der weißen Frauen haben für Trump gestimmt, 53 Prozent der Frauen sollten so aussehen!" Die Bilder wurden von mehreren Nutzern weiter verbreitet. Tatsächlich gehören die Bilder zu einer 2007 gestarteten Kampagne der US-Organisation "Womens Aid" gegen häusliche Gewalt, wie Eliot Higgins als erster öffentlich gemacht hat. Der investigative US-Journalist vermutet rechte Aktivisten der Onlineplattform "4 Chan" hinter der Aktion.

Gegenüber der "BBC" bezeichnet Higgins das Ganze allerdings als "unbeholfen". So sei der Fake leicht zu durchschauen, da der Account erst im August gegründet wurde und zu wenige Follower habe.

Anlass offenbar Gewalt in Charlottesville

"4 Chan" teilte die Memes ebenfalls, das beweist ein von Higgins veröffentlichter Screenshot auf seinem Twitter-Profil. Die Plattform ruft darin ihre Nutzer auf, Bilder von häuslicher Gewalt zu finden und sie mit dem Spruch "Es ist ok, sie ist ein Nazi" und dem Antifa-Symbol zu versehen.

Die Plattform fiel schon häufiger wegen provokanter bis strafrechtlicher Inhalte auf. Unter anderem gehört ihr die rechte Onlineseite "Politically Incorrect".

Die Kampagne ist offenbar die Antwort auf eine Demonstration gegen Neonazis in der US-Stadt Charlottesville. Dort war eine junge Frau getötet und zahlreiche Menschen verletzt worden, als ein Auto vorsätzlich in eine Gegendemonstration raste. US-Präsident Donald Trump hatte zunächst auch linksextreme Gruppierungen für die Gewalt verantwortlich gemacht.

Twitter hat das Konto der "Rock Mount Antifa" zwar gesperrt, doch die Fake-Bilder kursieren weiterhin im Netz. Ein Problem, mit dem der Kurzmitteilungsdienst immer wieder zu kämpfen hat.

Quelle: n-tv.de , bra

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