Der Eilantrag zur Erhöhung des Budgets soll dazu dienen, um die Entwicklung von Langstreckenraketen voranzutreiben. Dazu sollen 160 Millionen US-Dollar freigegeben werden. Ein Großteil davon (90 Millionen Dollar) wird in die Hyperschall-Technologie investiert - damit sollen Raketen entwickelt werden, die mit fünffacher Schallgeschwindigkeit fliegen. Damit könnte die Abwehr der Feinde schnell ausgeschaltet werden, was allerdings nicht der Entwicklungsgrund sei. "Die Forschung und Entwicklung ist für die Verteidigung der Insel", erklärte das japanische Verteidigungsministerium.
Militärausgaben nicht nur für Verteidigung
Sollte der Vorschlag bewilligt werden, wäre das die sechste Budgeterhöhung seit dem 1. April unter Premierminister Shinzo Abe. Das Gesamtvolumen der militärischen Ausgaben würde auf 48 Milliarden Dollar steigen - rund 4 Milliarden Dollar mehr als Deutschland für Verteidigung ausgibt. Das Geld will Japan nicht nur in die Raketenabwehr stecken. Die Wunschliste der japanischen Streitkräfte ist lang: Sechs F-35 Tarnkappen-Kampfflieger, vier V-22 Truppentransport-Helikopter, ein U-Boot und zwei Kriegsschiffe soll das Militär noch bekommen.
Auf das Bündnis zwischen Tokio und Washington reagierte bereits die nordkoreanische Regierung. Es beschleunige "die Selbstzerstörung" Japans, erklärte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA. Die militärische Allianz zwischen Japan und den USA sei eine "ernsthafte Bedrohung" für die koreanische Halbinsel, hieß es in der KCNA-Mitteilung weiter. Tokio dürfe Washington nicht weiter blind folgen.
Nordkorea hatte am Dienstag über den Norden Japans hinweg eine Rakete getestet. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte dies einstimmig als "empörend". China rief alle Seiten zur friedlichen Beilegung des Konflikts auf. Alle Parteien sollten jegliche Sprache und Handlungen vermeiden, die die Situation verschärfen könnten.
Quelle: n-tv.de
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