Dieser Mann soll Trumps Linie in Berlin vertreten

  02 September 2017    Gelesen: 1117
Dieser Mann soll Trumps Linie in Berlin vertreten
Seit Januar arbeitet die US-Botschaft in Berlin ohne Botschafter - das ändert sich nun: Präsident Trump entsendet Richard Grenell. Wegen seines Privatlebens ist er in der eigenen Partei nicht unumstritten.
Richard Grenell wird neuer US-Botschafter in Deutschland. Das gab das Weiße Haus am Freitag (Ortszeit) in Washington bekannt. Der frühere außenpolitische Kommentator war von 2001 bis 2008 Sprecher der USA bei den Vereinten Nationen in New York. Die Nominierung muss noch vom US-Senat bestätigt werden.

Grenell hatte vor wenigen Tagen nach einem Treffen mit Präsident Donald Trump ein Foto von dem Termin ins Netz gestellt und dazu geschrieben: "Danke, Mr. President." Damit dürfte er auf seine bevorstehende Ernennung für den prestigeträchtigen Posten in der Bundesrepublik angespielt haben.

Der 50-Jährige gilt als einer der ersten und stärksten Unterstützer des außenpolitischen Kurses von Donald Trump. Grenell tritt oft beim konservativen Sender Fox News auf, seine Beiträge erschienen unter anderem im "Wall Street Journal", bei "Politico", CBS News oder CNN.

Bei Twitter legt er sich regelmäßig mit Journalisten an, die seiner Meinung nach unfair mit dem Präsidenten umgehen. In der Vergangenheit hat er sich zudem als scharfer Kritiker von Trumps Vorgänger im Weißen Haus, Barack Obama, hervorgetan.

Grenell, der offen homosexuell lebt, hat sich in der Vergangenheit immer wieder für die gleichgeschlechtliche Ehe ausgesprochen - und wurde dafür aus seiner eigenen Partei kritisiert. So gab er 2012 seinen Posten im Wahlkampfteam des damaligen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney auf. Als Grund für seinen Rückzug hatte er den wachsenden Druck aus konservativen Kreisen angegeben.

Die Stelle des US-Botschafters in Berlin ist seit dem Ausscheiden von John Emerson mit dem Amtsantritt Trumps am 20. Januar verwaist. Die Geschäfte werden derzeit vertretungsweise von dem Gesandten Kent Logsdon wahrgenommen.

Diplomaten in Deutschland und den USA hatten auf eine rasche Besetzung der Stelle gehofft, um die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten wieder zu verbessern.

Quelle : spiegel.de

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