Schalabi wurde im Zuge eines von Saudi-Arabien eingerichteten Rehabilitierungsprogramms aus Guantánamo entlassen. Er soll in den kommenden Jahren begleitet und beaufsichtigt werden. Während seiner Zeit in dem US-Gefangenenlager in Kuba war Schalabi, der nach US-Erkenntnissen als Sicherheitsmann für den später von US-Elitesoldaten getöteten Bin Laden arbeitete, für längere Zeit in einen Hungerstreik getreten. Nach Schalabis Freilassung, die laut Cook in enger Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien erfolgte, gibt es in Guantánamo noch 114 Häftlinge.
Schalabi war im Dezember 2001 von pakistanischen Truppen gefangengenommen, an die USA übergeben und nach Guantánamo gebracht worden. Nach US-Angaben wurde er gefasst, als er auf der Flucht aus Bin Ladens Tora-Bora-Höhlenfestung die Grenze zu Pakistan passieren wollte.
US-Präsident Barack Obama hatte bei seinem Amtsantritt Anfang 2009 die Schließung des Lagers versprochen, scheiterte bislang damit aber am Widerstand im US-Kongress. Ende Juni ernannte das US-Außenministerium einen neuen Guantánamo-Beauftragten. Der Jurist Lee Wolosky soll die Ausreise von Häftlingen in andere Länder organisieren und sich an der Überprüfung des Status der verbliebenen Gefangenen beteiligen.
Das Lager auf dem US-Marinestützpunkt Guantánamo Bay war 2002 nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und dem Beginn des Militäreinsatzes in Afghanistan eröffnet worden - mit der Absicht, Terrorverdächtige ohne Kriegsgefangenen-Status dort festzuhalten. Zeitweise befanden sich mehr als 800 Männer in dem Lager. Anklagen oder gar Prozesse gab es in Guantánamo nur selten - die meisten Gefangenen wurden und werden ohne Gerichtsverfahren oder rechtlichen Beistand festgehalten.
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