Kommt die Gasturbine zurück?
Speth weiß natürlich, ebenso wie seine Kollegen, dass alles mit der Infrastruktur und mit den individuellen Interessen der Menschen steht und fällt. "Die wenigsten Kunden fahren im täglichen Leben 500 Kilometer. Aber auch für die müssen wir Angebote schaffen." so der Jaguar-Chef. Und dabei sind die technischen Möglichkeiten breit gefächert. Auch dem Diesel räumt Speth noch eine Zukunft ein. Diese ist mit Sicherheit endlich, aber auch diese Technologie ist nicht "an einem Wochenende aus der Welt zu schaffen". Selbst der Gasturbinenantrieb ist für Speth nicht vom Tisch, bemerkt er mit einem Augenzwinkern.
Anlässlich des 75. Firmenjubiläums präsentierten die Briten im Jahr 2010 eine Studie unter dem Namen C-X75. Bereits damals sollte ein Lithium-Ionen-Akku die Ökoflunder 110 Kilometer weit tragen. Danach wurden zwei kleine Gasturbinen in Gang gesetzt, die mit bis zu 80.000 Umdrehungen pro Minute so viel Strom erzeugten, dass der rassige Zweisitzer weitere 900 Kilometer fahren konnte, bevor er an die Dose musste. "Die Mobilität der Zukunft wird alles andere als langweilig", führt der CEO weiter aus und blickt damit auch auf die Rennvariante des I-Pace, die in Himmelblau auf dem Stand der Messehalle in Frankfurt steht.
Formel-E-Technologie und knackiger V8
Der trägt nämlich die Technologie in sich, die die Briten für den Einsatz in ihren Formel-E-Boliden nutzen. Im Zuge dessen will Jaguar am Rande des Elektro-Grand-Prix eine I-Pace eTrophy starten, einen Markenpokal für Elektroautos. "Die Mobillität der Zukunft wird alles andere als langweilig sein", resümiert der Jaguar-Chef und blickt damit wohl auch auf ein anderes PS-Monster, das mit einem konventionellen Antrieb in Form des Discovery SVX auf der IAA seine Premiere feiert. Bereits ab dem kommenden Jahr soll er den Freunden des heißen Rundenlaufs und denen abseitiger Wege ein potentes Kleinod sein.
Für die Macher steht der Discovery SVX wie kein anderes Modell für Abenteuer und Geländetauglichkeit. Allerdings verspricht Land Rover nicht nur den ungezügelten Geländegang, sondern auch den stärksten Discovery-Antrieb aller Zeiten. Unter der Haube pumpt nämlich ein 5,0-Liter-V8-Benziner, der dank Kompressoraufladung 525 PS bereitstellt und ein maximales Drehmoment von 625 Newtonmetern an alle vier Räder leitet. Dieses Power-Paket und die Weiterentwicklung von Technik und Fahrwerk sollen den Piloten des Discovery auch durch schweres Gelände bringen, versprechen die Briten.
Hilfreich sollte hier eine Neuentwicklung unter dem Namen H-ARC sein. Die "Hydraulic Active Roll Control" soll eine optimierte Achsverschränkung und ein nachhaltige Wankstabilisierung gewährleisten. Das, so verspricht Land Rover, verschafft dem Discovery SVX ein Höchstmaß an Traktion und das nicht nur abseits der Straße. Auch der Rampen- und Böschungswinkel wurde im Vergleich mit dem Serienmodell nochmal verbessert. So wurden nicht nur das Chassis angehoben, sondern auch die Luftfederung pumpt den SVX höher. Außerdem fanden langhubige Dämpfer Einzug und die Achsschenkel wurden modifiziert. In den Radhäusern drehen sich jetzt 275er All-Terrain-Reifen auf 20-Zoll-Felgen.
Zurück zum "Pistolen-Schalthebel"
Um die Offroad-Fahrt noch vergnüglicher zu machen, wurde der SVX natürlich auch mit einem aktiven zentralen Sperrdifferenzial und einer elektronischen Heckdifferenzialsperre ausgestattet. Beide Komponenten werden vom speziell abgestimmten Response 2-System gesteuert, was wiederum ein Höchstmaß an Traktion auf jedem Untergrund gewährleisten soll. Auch die Acht-Stufen-Automatik und das zweistufige Verteilergetriebe wurden neu justiert. Zudem ersetzten die Land-Rover-Ingenieure im Discovery SVX den Drehregler für die Gangwahl in der Mittelkonsole durch einen klassischen "Pistolen-Schalthebel". Der soll gewährleisten, dass der Fahrer auch bei anspruchsvollen Manövern die volle Kontrolle bei der manuellen Gangwahl behält.
Und weil sich die Abenteuerlust des SVX auch optisch spiegeln soll, haben ihm die Designer mit Reminiszenzen an die Camel Trophy oder die G4 Challenge versehen. Natürlich ist die Studie nur ein Ausblick auf das kommende Serienmodell. Ob die exklusive gezeichneten Stoßfänger oder das im Heck integrierte Windensystem so kommen werden und ob es die Abschleppösen mit einer Zugkraft von mehr als sechs Tonnen geben wird, bleibt abzuwarten. Die Studie zieren diese Elemente natürlich ebenso wie die Motorhaube mit blendfreier Beschichtung.
Für den Schick der Studie sorgt auch die exklusive graue Seidenmattlackierung. Darüber hinaus fallen die seitlichen schwarzen Lufteinlässe mit dem "V8"-Logo ins Auge. Ebenfalls ein Blickfang ist die am Dach montierte Leuchteneinheit mit zwei Zusatzscheinwerfern.
Quelle: n-tv.de
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