Russland startet neues Projekt im „Schwimmbecken mit Raketen“

  02 Oktober 2017    Gelesen: 310
Russland startet neues Projekt im „Schwimmbecken mit Raketen“
Russland hat am Kaspischen Meer mit dem Bau eines neuen Marinestützpunktes begonnen – dort sollen einem Zeitungsbericht zufolge Kampfschiffe mit Präzisionswaffen stationiert werden. Experten bescheinigen der Region geopolitisch und militärisch eine große Bedeutung.
Wie die Tageszeitung „Iswestija“ am Montag berichtet, will das russische Verteidigungsministerium bis 2020 den Bau eines militärischen Hafens in Kaspijsk (Teilrepublik Dagestan) fertigbringen.

Der neue Hafen soll zur Stationierung von Überwasserschiffen mit Präzisionswaffen an Bord dienen und zur Hauptbasis der russischen Kriegsflotte am Kaspischen Meer werden, hieß es unter Berufung auf einen Militärsprecher.

In der ersten Bauphase sollen Baggerarbeiten geleistet, Anlegeplätze gebaut und entsprechende Infrastruktur-Anlagen an Land errichtet werden. Neben dem eigentlichen Hafen sollen auch Waffendepots, Kasernen für Soldaten und Häuser für Offiziere sowie ein Hospital entstehen.

Vor dem Zerfall der Sowjetunion hatte der Marinestützpunkt in Baku zu den modernsten im Land gezählt. Dann wurde die Sowjetrepublik Aserbaidschan jedoch zu einem unabhängigen Staat – und die russische Kriegsflotte muss sich derzeit mit den Häfen von Astrachan und Machatschkala begnügen. Eben in Machatschkala, der Hauptstadt der Teilrepublik Dagestan, ist die 106. Brigade mit ihren Raketenschiffen stationiert. Die Zeitung kommentiert:

„Während des Syrien-Einsatzes hat die Flottille demonstriert: Dank ihrer Marschflugkörper des Typs Kalibr, mit denen kleine Raketenschiffe der Bujan-Klasse ausgerüstet sind, ist sie ein wichtiges Instrument der Machtprojektion nach weit außerhalb der Kaspi-Region. Bei den Militärs bekam das Kaspische Meer bereits den Spitznamen ‚Schwimmbecken mit Raketen‘. Um diesen Trump effizient zu nutzen, ist aber eine mehr entwickelte Infrastruktur erforderlich.“

Der russische Kaspi-Experte Sergej Michejew sagte dem Blatt:

„Wie der Syrien-Einsatz zeigte, ist das Kaspische Meer ein sicheres Startgelände für Marschflugkörper (…) Das Meer ist für potenzielle Gegner und Flotten von Drittländern unerreichbar.“

Der russischen Kaspi-Flottille gehören derzeit mehrere moderne Raketenschiffe an, darunter die „Tatarstan“ und die „Dagestan“ (Projekt 11661K), die „Grad Swijaschsk“, die „Uglitsch“ und die „Weliki Ustjug“ (Projekt 21631) und die „Stupinez“ (Projekt 12411).

Generell ist das Kaspische Meer laut Michejew wirtschaftlich und geopolitisch wichtig: „Drittländer interessieren sich immer mehr für diese Region. Sie ist reich an Öl und Gas.“ Der Experte wies außerdem darauf hin, dass die US-Amerikaner und die Europäer für Transitlieferungen von Energierostoffen aus Zentralasien über diese Region plädieren.

Quelle:sputnik.de

Tags:


Newsticker