Eine BBC-Reporterin schilderte, sie habe gerade das Museum verlassen, als das Auto gegen 15.21 Uhr Ortszeit quer über die Straße gefahren sei. Es habe ausgesehen, als sei das Auto gegen Poller am Straßenrand gefahren. Von den elf Menschen, die nach Angaben des Rettungsdienstes überwiegend Kopf- und Beinverletzungen erlitten, mussten neun ins Krankenhaus gebracht werden. Nach ersten Erkenntnissen sei keiner von ihnen in Lebensgefahr, teilte die Polizei mit. Auch der Fahrer des Wagens erlitt nach Angaben der Polizei Verletzungen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, bevor er festgenommen und auf eine Polizeiwache im Norden Londons gebracht wurde.
Die BBC zitierte auf ihrer Website einen weiteren Augenzeugen: Connor Honeyman erzählte von einem schrecklichen, dröhnenden Geräusch. Viele Menschen hätten geschrien und seien weggerannt. Alle seien in das Museum gelaufen, und die Sicherheitsleute hätten den Haupteingang dann geschlossen. "Es war ein großes Durcheinander, bevor die Polizei kam."
Dem britischen "Guardian" erzählten Augenzeugen, mehrere Menschen hätten den Autofahrer aus seinem Wagen gezerrt, nachdem das Fahrzeug zum Stehen gekommen sei. Dann sei der Mann zu Boden gestoßen und festgehalten worden. In den Sozialen Medien kursierten Videos, auf denen zu sehen ist, wie ein am Boden liegender Mann von mehreren Männern festgehalten wird. Ob die Videos tatsächlich den Fahrer zeigen, ist bisher nicht bestätigt.
Die drei großen Museen in der Nähe trafen besondere Sicherheitsvorkehrungen. Berichten zufolge schlossen das Natural History Museum und das Science Museum vorerst ihre Zugänge. Das weltbekannte Victoria and Albert Museum war zwar zunächst weiter geöffnet. Die Eingänge zur Exhibition Road seien aber geschlossen, twitterte das Museum. Die Polizei rief die Bevölkerung auf, die Gegend rund um den Ort des Vorfalls zu meiden. Die britische Premierministerin Theresa May dankte am Abend über Twitter Helfern und Bürgern: "Meine Gedanken sind bei den Verletzten", schrieb sie.
Fünf Anschläge erschüttern London in 2017
Der Zwischenfall hatte bei vielen Menschen in London schlimme Erinnerungen geweckt: Großbritannien ist in diesem Jahr bereits fünf Mal Ziel eines Terroranschlags geworden. Mitte September explodierte in einer Londoner U-Bahn eine selbstgebaute Bombe. Rund 30 Menschen wurden verletzt. Ein Mann starb bei einem Angriff auf Moscheebesucher Ende Juni in der britischen Hauptstadt. Acht Menschen kamen Anfang Juni bei einem Angriff auf das Londoner Ausgehviertel Borough Market und die London-Bridge ums Leben.
Bei einem Bombenattentat auf die Besucher eines Konzerts in Manchester im Mai starben 22 Menschen. Im März war ein Attentäter auf der Londoner Westminster-Brücke mit einem Auto gezielt in Fußgänger gerast, bevor er einen Polizisten auf dem Gelände des Parlaments niederstach. Fünf Menschen starben.
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