Zunächst dachten die Archäologen, dass sich im Grab ein Schmuckstück befunden habe. Die Wissenschaftlerin Annika Larsson von der schwedischen Universität Uppsala (Uppsala universitet, Uppsala) stellte aber fest, dass auf dem Stoff die kufische Schrift – eine der ältesten kalligrafischen Formen der arabischen Schrift – zu sehen war. Laut Larsson war in diesem Grab ein Wikinger beerdigt worden, der wahrscheinlich Anhänger des Islam war.
"Ein interessantes Detail ist, dass das Wort ‚Allah‘ spiegelverkehrt abgebildet ist. Vielleicht hatte man versucht, es so zu schreiben, dass ein Gebet von links nach rechts gelesen werden kann", so Larsson.
Im Koran sei geschrieben, dass jeder, der ins Paradies gelange, Seidenkleider tragen werde. Das könne die Verbreitung von Seide unter den Wikingern und das Erscheinen solcher Inschriften erklären.
Darüber hinaus soll dieser Seidenstoff mit der Inschrift davon zeugen, dass die Wikinger in einem engen Kontakt mit anderen Kulturen – darunter auch mit der islamischen Welt – standen.
„Natürlich gab es auch Handelsbeziehungen. Wenn man aber lange mit jemandem Handelsverkehr hat, fängt man an, Kulturwerte zu übernehmen“, sagte Larsson.
Laut Medien waren ähnliche Funde auch zuvor entdeckt worden. In einem skandinavischen Grab des 9. Jahrhunderts wurde ein silberner Ring gefunden, auf dem kufische Buchstaben zu sehen waren. Die Inschrift werde als "Für Allah" oder "Allah" interpretiert.
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