Spezialkräfte der Polizei hatten den Mann wegen des Verdachts auf Vorbereitung eines islamistisch motivierten Bombenanschlags festgenommen. Der 19-Jährige soll laut Bundesanwaltschaft in Karlsruhe seit Juli einen Bombenanschlag mit hochexplosivem Sprengstoff in Deutschland geplant und bereits konkret vorbereitet haben. Sein Ziel sei es gewesen, dabei möglichst viele Menschen zu töten und zu verletzen.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft hatte der Syrer über das Internet Kontakt zu einer Person, die sich selbst als "Soldat des Kalifats", also als Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), bezeichnete. "Wir wissen aber nicht, wer diese Person ist, und wir wissen nicht, ob er ihn (den Festgenommenen) in seinen Plänen bestärkt hat", sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke Köhler, in Karlsruhe. Deshalb werde gegen den Syrer zunächst nicht wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt, sondern wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat, sagte Köhler.
Sowohl in Schwerin wie auch in Hamburg gab es im Zusammenhang mit der Festnahme Durchsuchungen. Zudem wird ein Zeuge aus Hamburg verhört. Bei einem Einsatz des Bundeskriminalamtes in Hamburg-Wandsbek habe es am frühen Morgen aber keine Festnahme gegeben, hieß es aus Polizeikreisen. Es handele sich um einen Zeugen, der vernommen werde. "Es hat Durchsuchungen in Hamburg gegeben. Wir haben Amtshilfe geleistet für das BKA", bestätigte Polizeisprecher Ulf Wundrack.
Bereits im Juli soll der Syrer demnach mit der Beschaffung von Bauteilen und Chemikalien begonnen haben, die für die Herstellung eines Sprengsatzes benötigt werden. Unklar ist, ob er bereits ein konkretes Terrorziel ins Auge gefasst hatte.
Die Gefährdungslage in Deutschland sei unverändert hoch, sagte Minister de Maizière. Angesichts der anhaltenden Bedrohung Europas durch islamistischen Terrorismus arbeiteten die Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern, national und international, eng und gut zusammen und handelten "wenn nötig entschlossen und konsequent", betonte der Minister.
Quelle: n-tv.de , mli/dpa
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