Vor der Stuyvesant High School an der Chambers Street stieß der Fahrer mit einem Schulbus zusammen und kam zum Stehen. Als der 29-Jährige ausstieg, rief er Polizeiangaben zufolge "Allahu Akbar", arabisch für "Gott ist groß". Dann hielt er zwei Waffen hoch, die sich im Nachhinein als relativ ungefährliche Paintballpistole und Luftgewehr herausstellten. Die Polizei schoss auf den Mann und nahm ihn fest. Er wird derzeit in einem Krankenhaus behandelt. Es wird damit gerechnet, dass er überlebt.
Die Attacke fand nahe des One World Trade Centers im Südwesten Manhattans statt. Der 29-Jährige hatte von einem Heimwerkermarkt einen weißen Pick-up-Truck gemietet. Augenzeugen zufolge soll er das Fahrzeug auf dem Radweg auf etwa 70 Stundenkilometer beschleunigt haben.
Polizeichef James O'Neill sprach von einer "Tragödie größten Ausmaßes". Die Sicherheitsvorkehrungen in New York wurden verstärkt, auch für die traditionell am Abend des 31. Oktober stattfindenden Halloween-Feierlichkeiten mit Paraden. Es gebe aber keine Hinweise auf eine andere akute Bedrohung in der Stadt, sagte Gouverneur Andrew Cuomo.
Der Täter: Bei dem Mann, der den gemieteten Pick-up gefahren hat, handelt es sich laut US-Behörden um einen 29-Jährigen. Er soll alleine gehandelt haben und nicht aus New York stammen. Nähere Einzelheiten zu seiner Identität wurden aus ermittlungstechnischen Gründen bisher nicht offiziell mitgeteilt.
Wie die "New York Times" und andere US-Medien berichten, soll der Mann im Jahr 2010 von Usbekistan in die USA gekommen sein und legal im Land leben. Sein Führerschein wurde demnach in Florida ausgestellt. Dem Zeitungsbericht zufolge wohnte er zuletzt offenbar in Tampa, Florida und in Paterson in New Jersey. In dem Bundesstaat soll er den Angaben zufolge auch den Pick-up gemietet haben.
Die Opfer: Sechs Menschen starben unmittelbar nach der Attacke, zwei weitere erlagen ihren Verletzungen im Krankenhaus. Zudem wurden elf Menschen verletzt, zunächst war die Rede von zwölf Verletzten gewesen.
Unter den Todesopfern sind fünf Argentinier, wie das Außenministerium in Buenos Aires bestätigte. Auch eine Belgierin starb bei dem Anschlag, wie der belgische Außenminister Didier Reynders laut der Nachrichtenagentur Belga mitteilte. Drei weitere Belgier wurden demnach verletzt. Es handle sich um Vater, Mutter und ein Kind derselben Familie. Sie würden derzeit operiert.
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin gibt es bisher keine Informationen über deutsche Opfer. Das deutsche Generalkonsulat New York und die Botschaft in Washington stünden in Kontakt mit den zuständigen Stellen.
Die Reaktionen:
"Es sieht wie eine weitere Attacke einer sehr kranken und gestörten Person aus", schrieb US-Präsident Donald Trump in seiner ersten Twitter-Nachricht zu dem Anschlag und ergänzte in Großbuchstaben: "Nicht in den USA!"
Wenig später sprach Trump in weiteren Tweets den "Opfern und Familien der New Yorker Terror-Attacke" sein Mitgefühl aus und warnte er vor Bedrohungen durch den "Islamischen Staat" (IS). "Wir dürfen es ISIS nicht erlauben, dass sie in unser Land zurückkehren oder es betreten, nachdem wir sie im Nahen Osten und anderswo besiegt haben. Es reicht!" Bislang hat der IS den Anschlag weder für sich reklamiert, noch haben die US-Sicherheitsbehörden die Tat öffentlich mit der Terrormiliz in Verbindung gebracht.
Ein paar Stunden später schrieb Trump: "Ich habe das Heimatschutzministerium gerade damit beauftragt, unser schon jetzt extremes Programm an Sicherheitsüberprüfungen zu intensivieren. Es ist in Ordnung, politisch korrekt zu sein, aber nicht dafür!" Details nannte er nicht.
Der Bürgermeister von New York, Bill de Blasio, sprach von einem "schmerzhaften Tag für unsere Stadt". "Eine schreckliche Tragödie auf der Westside." Es handle sich um einen "Terrorakt" der feigesten Art und Weise.
New York sei als weltweites Symbol der Freiheit getroffen worden, sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo. "Seien Sie New Yorker! Leben Sie Ihr Leben, lassen Sie Ihr Leben nicht von anderen bestimmen."
"Wir denken an die Menschen unserer großartigen Gastgeberstadt; heute sind wir alle im Uno-Hauptquartier New Yorker", schrieb der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, bei Twitter.
"New Yorks Widerstandskraft ist stärker als ein feiger Terrorakt. Ich denke an die Opfer, ihre Familien und die Ersthelfer, die Leben gerettet haben", schrieb die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton bei Twitter.
"Ich drücke das Mitgefühl und die Solidarität Frankreichs für New York und die Vereinigten Staaten aus", twitterte der französische Präsident Emmanuel Macron.
"Unser Kampf für die Freiheit eint uns mehr denn je."
aar/dpa/Reuters/AP
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