Volkswagen wird vorgeworfen, schwarze Listen erstellt, Repressionen gedeckt und Informationen über angeblich subversive Aktivitäten von Mitarbeitern übermittelt zu haben. Beschäftigte sollen mit Hilfe des VW-Werksschutzes am Arbeitsplatz verhaftet und später gefoltert worden sein. Dabei geht es vor allem um die Zeit Anfang der 1970er-Jahre.
2015 war von Opfern in Brasilien gegen VW Anzeige erstattet worden. Eine von der damaligen Präsidentin Dilma Rousseff eingesetzte Wahrheitskommission sieht klare Indizien für eine Kollaboration mit dem Regime. Opfer werfen den Wolfsburgern vor, dass man sich so ein "ruhiges" Marktumfeld sichern wollte.
Volkswagen do Brasil ist seit 1953 im größten südamerikanischen Land aktiv und beschäftigt dort rund 20.000 Menschen. Von 1964 bis 1985 regierte in Brasilien eine Militärdiktatur. Der Konzern beauftragte im vergangenen Jahr den Historiker Christopher Kopper von der Universität Bielefeld mit Untersuchungen zu den Verwicklungen.
"Volkswagen will Opfer der früheren Militärdiktatur in Brasilien finanziell entschädigen", sagte VW-Chefhistoriker Dieter Landenberger der "Wirtschaftswoche". Der Konzern stellte klar, dass sich diese Absicht aber auf noch laufende Verhandlungen beziehe, die derzeit weiter mit den Behörden geführt würden. Zu konkreten Zahlungen gebe es bisher keine Entscheidung. Generell gelte: "Volkswagen erkennt seine moralische Verantwortung für geschehenes Unrecht während der Militärdiktatur in Brasilien an." Auch die Forschungsergebnisse von Kopper würden anerkannt und im Rahmen einer Veranstaltung in Brasilien Mitte Dezember präsentiert.
Quelle: n-tv.de
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