Trotz eskalierender Gewalt: Darum will Union bundesweit Flüchtlings-Transitzentren

  07 Dezember 2017    Gelesen: 738
Trotz eskalierender Gewalt: Darum will Union bundesweit Flüchtlings-Transitzentren
Mit dem Ziel, Flüchtlinge mit geringen Bleibeaussichten schneller abschieben zu können, hat Bayern vier Transitzentren eingerichtet. Während der Flüchtlingsrat sagt, dass dies nicht funktioniert und Kriminalität provoziert, erhöht Bayern die Polizeipräsenz und verzichtet bewusst auf Integration. Hilfsorganisationen fordern, dass die Zentren umgehend geschlossen werden.
Ein Großeinsatz der Polizei in Manching hat das Problem erst vor wenigen Tagen wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. 17 Streifenwagen waren zu dem Kasernengelände ausgerückt, um eine Massenrandale im dort untergebrachten Transitzentrum aufzulösen. Eine Gruppe von rund 20 Personen hatte versucht, die Auszahlungsstelle für Taschengeld zu stürmen. Zwei Sicherheitsleute und vier Bewohner waren dabei leicht verletzt worden. In Manching sind rund 1000 Flüchtlinge untergebracht.

Die bayerische Landesregierung hatte im März mit der Einrichtung und des Umbaus spezieller Flüchtlingsunterkünfte in Manching, Bamberg, Deggendorf und Regensburgs begonnen - um für Personen mit geringer Bleibeaussicht zu "verhindern, dass sich der Aufenhalt verfestigt", hatte das Kabinett in München beschlossen. Innenminister Joachim Herrmann versprach sich davon, Abschiebungen so schneller durchsetzen zu können. Dies sollte vor allem über eine Konzentrierung aller am Asylverfahren beteiligten Ämter vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bis hin zu Außenstellen der Verwaltungsgerichtsbarkeit erfolgen. Man müsse die Flüchtlinge dann nicht mehr „einsammeln“, weil sie nicht über ganz Deutschland verteilt würden, so Herrmanns Idee.

focus.de

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