Der Autobauer wies diese Darstellung zurück. "Wir wehren uns entschieden gegen die erhobenen Vorwürfe", erklärte BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich. "Fahrzeuge der BMW Group sind nicht manipuliert", fügte er hinzu.
DUH-Chef Jürgen Resch sagte in Berlin hingegen, die vorliegenden Messergebnisse seien "sehr klare Indizien dafür, dass hier unzulässige Abschalteinrichtungen in der Motorsteuersoftware vorhanden sind." Er forderte eine Überprüfung der BMW-Fahrzeuge. Sollten die Autos über eine Schummelsoftware verfügen, müsse das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ihnen die Typgenehmigung entziehen und alle betroffenen Fahrzeuge zurückrufen. Außerdem beantragte er beim Verkehrsministerium die bisher verweigerte Veröffentlichung aller amtlich bekannter Abschalteinrichtungen bei Diesel-Pkw unterschiedlicher Hersteller.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Oliver Krischer, erklärte: "Es ist eine Farce, dass die meisten Neuwagen immer noch ähnlich viele schädliche Stickoxide ausstoßen wie vor mehr als zwei Jahren, als der Skandal öffentlich wurde." Seitdem hat die Politik aber reagiert: Seit September müssen die Hersteller den Stickoxid-Ausstoß ihrer Fahrzeuge nicht mehr nur im Labor, sondern auch auf der Straße messen. Allerdings gilt das derzeit nur für Typenzulassungen. Erst im September 2019 müssen alle neu zugelassenen Fahrzeuge auf der Straße getestet werden. Doch selbst dann dürfen sie die offiziellen Grenzwerte weiterhin um bis zu das Doppelte überschreiten.
Auto-Experte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch-Gladbach forderte unterdessen eine amtliche Überprüfung der DUH-Vorwürfe. Nicht nur bei BMW, sondern auch zum Beispiel bei Daimler und Opel habe die DUH mit eigenen Messungen auf "rechtliche Grauzonen" hingewiesen, denen die Bundesregierung nachgehen müsse, sagte Bratzel, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem Interview.
berlinertageszeitung.de
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