Pierre Vuarin, der Sprecher einer Anwohnervereinigung, schildert die Situation:
Der Gehweg ist manchmal getränkt von Urin und die Straßen werden nicht täglich gereinigt. Manche Menschen haben ihre Wohnungen zu Spottpreisen verkauft und andere haben Nervenzusammenbrüche erlitten.
Ministerin: "Ich bin nicht belästigt worden"
Die Frustration bei den Anwohnern ist nun so groß geworden, dass sie zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen wollen und in den Hungerstreik treten, wenn nicht bald eine Lösung gefunden wird. Frauen berichten von Belästigungen, linke Gruppen hingegen beschwichtigen und sprechen von Übertreibungen. Die Ministerin für Gleichstellung, Marlène Schiappa, sprach sich für sofortige Strafen im Fall von sexuellen Übergriffen aus und verbreitete auf Twitter Fotos von sich selbst, wie sie in der Gegend spazierte, ohne belästigt zu werden. Die empörten Reaktionen in den sozialen Medien veranlassten die Ministerin dazu, ihre Einträge wieder zu löschen.
Auch der Leiter der Hilfsorganisation Terre d'Asile, Pierre Henry, die das Zentrum für die Flüchtlinge leitet, sieht die Probleme im Viertel und bezeichnete die Situation gegenüber der Presse als "schändlich". Für ihn steht die Polizei in der Pflicht, für Besserung zu sorgen.
Bezirksbürgermeisterin schlägt Alarm
Die Ankündigung des Hungerstreiks fand sich in einem Schreiben an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. In dessen Antwortschreiben hieß es, man sei sich der "Probleme des Zusammenlebens" bewusst. Die Zuständigkeit zur Lösung des Problems läge beim Innenministerium.
Alexandra Cordebard, die Bezirksbürgermeisterin, mahnt:
Sie können nicht von uns erwarten, die Errichtung von Elendsquartieren oder Slums in Paris zu tolerieren.
Das Zentrum für Asylangelegenheiten sollte, so Cordebards Forderung, bis Ende des Jahres geschlossen werden. Anberaumter Beginn für den Hungerstreik ist der 1. Januar.
Quelle : rt.com
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