Freiwillige Ausreisen gehen stark zurück

  21 Dezember 2017    Gelesen: 801
Freiwillige Ausreisen gehen stark zurück
Die Bundesregierung lockt ausreisepflichtige Migranten mit finanziellen Anreizen zur freiwilligen Ausreise. Denn sie erreicht ihr Ziel nicht, dass deutlich mehr abgelehnte Asylbewerber freiwillig in ihre Heimat zurückkehren. In diesem Jahr gibt es soweit deutlich weniger solcher Ausreisen als ein Jahr zuvor.
Die Zahl der freiwillig ausgereisten Migranten ist in diesem Jahr zurückgegangen. Die freiwilligen Ausreisen hätten sich bis Ende November dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu halbiert, berichtete die Zeitung "Welt" und beruft sich auf Behördenangaben. Damit habe die Bundesregierung ihr Ziel verfehlt, in diesem Jahr deutlich mehr ausreisepflichtige Migranten in ihre Heimatländer zurückzubringen.

Wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) der "Welt" mitteilte, wurden 27.903 finanziell geförderte freiwillige Ausreisen bewilligt. Im Vorjahreszeitraum seien es mit 50.759 noch fast doppelt so viele gewesen. Auch bei den Abschiebungen gab es demnach keine Steigerung. Laut Bundespolizei wurden bis Ende November 22.190 Menschen abgeschoben. Im gesamten Vorjahr waren es demnach 25.375 Personen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte 2016 eine "nationale Kraftanstrengung zur Rückführung derer, die abgelehnt wurden", angekündigt. Innenminister Thomas de Maizière setzt bei der freiwilligen Ausreise mittlerweile auf eine stärkere finanzielle Förderung. Zuletzt hatte er sich auch für mehr Abschiebehaftplätze sowie die Einrichtung von Entscheidungs- und Rückführungszentren ausgesprochen.

n-tv.de

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