Die Zeitung verwies darauf, dass der letzte Japan-Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der als mögliche Wende im Territorialstreit gegolten habe, im Jahre 2016 stattgefunden hatte. Seitdem soll es keine wesentlichen Veränderungen gegeben haben. Die beiden Seiten haben sich demnach geeinigt, gemeinsame Wirtschaftsprojekte auf den Inseln durchzuführen, ohne rechtliche Nuancen der Frage nach deren Zugehörigkeit aufzuwerfen.
Außerdem solle Russlands Präsident im Jahre 2019 Japan besuchen, um am G20-Gipfeltreffen teilzunehmen. Das Datum des Gipfels sei bislang nicht bekannt. Der geplante Besuch zeigt somit laut dem Blatt, dass die japanische Seite keine Zweifel daran hat, wer die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Russland gewinnen wird.
Laut einer Regierungsquelle soll der Territorialstreit gelöst werden, „solange Putin, der in seinem Land stabile Unterstützung hat, an der Macht ist“.
Der japanische Premier Shinzo Abe hofft dem Blatt zufolge darauf, dass sein Russland-Besuch im Rahmen des Östlichen Wirtschaftsforums sowie der Japan-Besuch des russischen Staatschefs im Jahre 2019 dazu beitragen können, dass die wirtschaftlichen Projekte auf den Kurilen beginnen. Die Frage, ob die wirtschaftliche Kooperation zur Unterzeichnung eines Friedensvertrages führen könne, sei aber offen.
Anfang September dieses Jahres hatten sich dann der russische Präsident Wladimir Putin und der japanische Premier Shinzo Abe auf die Intensivierung der Zusammenarbeit im Bereich der Förderung von Erdöl, Erdgas und anderen Energieressourcen, der Einrichtung von Flughäfen und Häfen sowie der Weiterentwicklung der Landwirtschaft im Fernen Osten verständigt.
Zwischen Russland und Japan gibt es einen Territorialstreit um die Kurilen-Inseln. Nach der Kapitulation des japanischen Kaiserreichs im Zweiten Weltkrieg war der gesamte Inselbogen an die Sowjetunion gefallen, was völkerrechtlich festgehalten worden war. Japan hatte die südlichen Kurilen-Inseln Iturup, Kunaschir, Schikotan und die Inselgruppe Habomai für unrechtmäßig besetzt gehalten und deren Rückgabe gefordert.
Aus diesem Grund gibt es zwischen Russland und Japan seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute keinen Friedensvertrag. Stattdessen hatten beide Staaten 1956 eine gemeinsame Deklaration verabschiedet, mit der der Kriegszustand beendet wurde.
Quelle : sputnik.de
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