Sturm und ban

  20 Januar 2018    Gelesen: 1052
Sturm und ban
Acht Tote, viele Verletzte und Sachschaden in Höhe von Hunderten Millionen Euro: Einen Tag nach Orkan "Friederike" zeigen sich die verheerenden Folgen des Sturmtiefs.Die Zahl der Todesopfer hat sich nach Orkantief "Friederike" in Deutschland auf acht erhöht.
In Sachsen-Anhalt kamen zwei Männer ums Leben. Ein 65-Jähriger fiel acht Meter tief, als er im Sturm sein Dach sichern wollte. Ein 34-Jähriger wurde von einem umstürzenden Baum getroffen. In Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Brandenburg waren mindestens sechs weitere Menschen getötet worden.

Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Wintersturm "Friederike" war am Donnerstag vor allem über den Westen, Norden und die Mitte Deutschlands hinweggefegt. Der Sturm erreichte dem Deutschen Wetterdienst zufolge Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 130 Kilometern pro Stunde im thüringischen Gera und sogar 203 Kilometer pro Stunde auf dem Brocken.

Besonders betroffen: Die Bahn
Der Sturm gilt als einer der schwersten seit mehr als zehn Jahren - und verursachte riesige Schäden. Allein die Bahn sprach von Millionenschäden am Schienennetz und mehr als 200 beschädigten Streckenabschnitten, vor allem in Nordrhein-Westfalen und in Mitteldeutschland. "Wir fliegen aktuell Strecken mit Hubschraubern ab", sagte ein Sprecher.

Das Unternehmen hatte am Donnerstag entschieden, den Fernverkehr zeitweilig komplett einzustellen. Am Freitagmorgen rollten die ersten Züge aber deutschlandweit im Nah- und Fernverkehr wieder - weitgehend fahrplanmäßig. Reisende und Pendler müssen noch mit Einschränkungen rechnen. Nach Angaben der Bahn sollte es bis zum Wochenende dauern, bis sich der Betrieb weitgehend normalisiert hat.

Erste Schätzung: versicherter Schaden von 500 Millionen Euro
Insgesamt hat der Sturm in Deutschland einen versicherten Schaden in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro angerichtet. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht von einer halben Milliarde Euro aus. Andere Schätzungen liegen noch höher. In dieser Hinsicht ging "Friederike" glimpflicher aus als "Kyrill", der vor genau elf Jahren über Deutschland hinweggefegt war. Der Sturm schlug mit mehr als zwei Milliarden Euro Schaden zu Buche.

Polizei und Rettungskräfte waren schon während des Orkans im Dauereinsatz. In der Nacht sowie am Freitag gingen die Aufräumarbeiten weiter. In den betroffenen Regionen wurden Einsatzkräfte oft alarmiert, weil Bäume umgestürzt waren oder Dächer abgedeckt wurden. Es kam zu zahlreichen Verkehrsunfällen und Straßensperrungen.

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