Bei der Entstehung von RT im Jahr 2005 habe der Leitgedanke darin bestanden, den neuen Sender möglichst unabhängig zu machen – als Gegensatz zu den Medien der Sowjetunion, sagte Simonjan (37) in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP.
Gerade deshalb sei sie für den Start des Projekts gewählt worden. „Denn ich war 25 und hatte keine Arbeitserfahrungen mit sowjetischen Massenmedien. Ich wusste nicht, wie sie gearbeitet, wie sie getickt hatten.“
Gegenwärtig sei RT eine autonom agierende Organisation, der Kreml habe keinerlei Einfluss auf die Arbeit des Senders, sagte Simonjan. Dies werde dadurch verdeutlicht, dass RT auch jenen Meinungen die Bühne biete, die mit der Politik der russischen Regierung nicht in Einklang stehen.
Auf die Frage, wie oft der Kreml mit RT-Sendungen unzufrieden sei, antwortete die Chefredakteurin, dass sie auch von anderen Reklamationen bekomme.
„Ich bekomme Anrufe aus verschiedenen Orten, darunter auch aus den USA. Man ruft und schreit mich an. Sie können sich nicht einmal vorstellen, wie laut mich der ehemalige Botschafter (der USA – Anm. d. Red.) in Russland angeschrien hat. Er drohte sogar damit, er würde sich bei (dem russischen Regierungschef Dmitri Medwedew – Anm. d. Red.) über meine Arbeit beschweren. Das spricht Bände über die Redefreiheit.“
Quelle : sputnik.de
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