Im Nordwesten Syriens kämpfen nach Angaben der Syrischen Demokratischen Streitkräfte (SDF) auch Freiwillige aus Deutschland, Großbritannien und den USA gegen die türkische Armee. Es sei der Wunsch eines Teils der ausländischen Kämpfer in Rakka und Deir Ezzor gewesen, nach Afrin zu gehen, sagte der führende SDF-Vertreter Redur Xelil. Eine genaue Zahl nannte er nicht, er sprach aber von einer zweistelligen Anzahl. "Sie werden im Kampf gegen die türkische Invasion im Einsatz sein. Unter ihnen sind Amerikaner, Briten, Deutsche, Angehörige verschiedener Nationalitäten aus Europa, Asien und Amerika."
Xelil wies außerdem türkische Angaben über IS-Kämpfer in der nordwestlichen Region Afrin als Lüge zurück. Die radikalislamische IS-Miliz sei nicht in Afrin, teilten die SDF mit. Die Behauptung der türkischen Armee, sie habe IS-Kämpfer in Afrin getötet, sei eine Lüge, um die Weltöffentlichkeit in die Irre zu führen, sagte er. "Die ganze Welt weiß, dass Daesh nicht in Afrin präsent ist", sagte Xelil und benutzte den arabischen Namen der Extremistenorganisation.
Angaben zu Toten "übertrieben"
Die von der Türkei genannte Zahl der getöteten Kämpfer der SDF und der Kurdenmiliz YPG nannte der SDF-Vertreter übertrieben. Eigene Angaben zu Toten machte Xelil aber nicht. Die türkische Armee hatte am Dienstag erklärt, bei ihrer Offensive in der nordsyrischen Grenzregion seien mindestens 260 Kämpfer der YPG und des IS getötet worden.
Der Einsatz richtet sich gegen die YPG und die von ihr dominierten Militärallianz SDF, die von den USA unterstützt werden. Die syrischen Kurden haben seit dem Beginn des Bürgerkriegs drei autonome Bezirke geschaffen, darunter Afrin im Nordwesten Syriens an der Grenze zur Türkei. Die von den USA ausgebildete YPG sowie die SDF sollten eine Pufferzone an der Grenze zur Türkei bilden.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan betrachtet die YPG aber als Ableger der international geächteten Kurdischen Arbeiterpartei PKK, die für Autonomie der Kurden in der Türkei kämpft. Eine von der YPG kontrollierte Zone an der türkischen Südgrenze ist für ihn inakzeptabel.
Quelle: n-tv.de
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