Dies habe Erdogan Trump in einem Telefonat am Mittwoch gesagt, erklärte Cavusoglu am Donnerstag in Ankara. Die Türkei hatte die USA vor einem militärischen Zusammenstoß in Nordsyrien gewarnt. Dort hat sie eine Offensive gegen die kurdische YPG-Miliz gestartet, die sie als Schwesterorganisation der in der Türkei und in der EU geächteten PKK betrachtet. Die YPG ist am Kampf gegen die Miliz “Islamischer Staat” (IS) in Syrien beteiligt und wird vor Ort von den USA unterstützt.
In dem Telefonat hatten Trump und Erdogan ihre Differenzen über das türkische Eingreifen in Nordsyrien nicht ausräumen können. Erdogan habe Trump aufgefordert, die Waffenlieferungen an die YPG zu stoppen, sagte ein türkischer Regierungsvertreter. Trump habe erklärt, die USA lieferten den Kurden keine Waffen und planten dies auch nicht. Cavusoglu sagte mit Blick auf die von Russland unterstützte syrische Regierung, syrische Truppen würden nicht angegriffen, solange diese nicht gegen die türkischen Kräfte vorgingen.
Die Offensive der Türkei belastet auch das Verhältnis zu Deutschland. Die geschäftsführende Bundesregierung legt nach Angaben von Außenminister Sigmar Gabriel Entscheidungen über Rüstungsexporte in die Türkei auf Eis. Die Bundesregierung sei sehr besorgt über den militärischen Konflikt. In allen Beratungen über Rüstungsexporte sei für die Bundesregierung klar, “dass wir nicht in Spannungsgebiete liefern dürfen und dies auch nicht tun werden”. Damit stellte er die von der Türkei gewünschte Nachrüstung von Leopard-2-Panzern infrage, die auch bei der Offensive in Nordsyrien eingesetzt werden. Cavusoglu sagte, die Türkei erwarte von ihrem Nato-Verbündeten Deutschland Unterstützung und Solidarität: “Wir erwarten, dass sie keine Terroristen unterstützen, aber ich weiß auch, dass sie unter Druck stehen”, sagte Cavusoglu.
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