Wenn Drohnen selber fliegen lernen – Neueste Schweizer Forschung

  17 Februar 2018    Gelesen: 1146
Wenn Drohnen selber fliegen lernen – Neueste Schweizer Forschung
Drohnen können sich nun selbständig im Straßenverkehr orientieren und rechtzeitig bremsen und ausweichen. Mit Hilfe von Videos haben Forscher aus Zürich und Madrid es den Flugrobotern beigebracht. Technologisch ist aber noch einiges zu entwickeln und rechtlich noch einiges zu regeln, bis die Drohnen die Straßen „unsicher“ machen dürfen.

Wenn Drohnen eigenständig fliegen lernen, stellt sich nur eine Frage: Wer hat das erfunden? Die Antwort lautet: Die Schweizer mal wieder. Na ja, erfunden haben sie es noch nicht. Außerdem arbeitet beim Projekt Dronet die Schweizer Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich nun schon seit einem Jahr mit der Technischen Universität Madrid zusammen. Also sind die Schweizer hier nicht alleinige Erfinder.

Und dennoch: Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit entwickeln die Forscher nichts weniger als selbstlernende Drohnen, die frei in der Stadt navigieren. Drohnen also, die zum Beispiel im Straßenverkehr auf Passanten und Verkehrsteilnehmer reagieren können.

„Wir wollten die Drohnen aus der kontrollierten Umgebung des Laboratoriums herausnehmen“, sagt Antonio Loquercio, Doktorand an der ETH Zürich in der Gruppe für Robotik und Wahrnehmung, im Sputnik-Interview. Um das zu ermöglichen, sollten die Drohnen die Fähigkeit entwickeln, auf bewegliche Objekte wie Fußgänger, Fahrräder und Autos zu reagieren. Dabei sollen teure und große Sensoren vermieden werden, ebenso wie aufwändige Rechenoperationen, damit die Drohne sich zurechtfinden kann.

Wie die Drohnen sich orientieren lernten
Normalerweise muss für die Drohnen eine Karte hergestellt werden, damit sie sich darin verorten können. Jede Änderung des Navigationsplans ist dabei sehr rechenintensiv. Die Idee bei Dronet war nun, die Drohnen aus dem Verkehrsgeschehen direkt lernen zu lassen, sodass sie auf bestimmte Situationen im Straßenverkehr eigenständig reagieren können, ohne dass dafür große Rechenoperationen nötig werden.

Im ersten Schritt, erklärt der Doktorand, lernten die Drohnen von Videoaufnahmen, die mit Autos gesammelt wurden, dem Straßenverlauf zu folgen. Damit konnten sie wie die Autos die Straßen auf einer niedrigen Höhe abfliegen. Dann mussten die Drohnen auch lernen, Zusammenstöße zu vermeiden. Dafür gab es Kollisionsvideos, aus denen die Drohnen entnehmen konnten, wann sie zu stoppen hatten, damit es nicht zu einem Unfall kommt.

 

sputniknews


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