Syrische Regierungstruppen wollen laut Medienberichten den Kurden in Afrin gegen die türkische Offensive zu Hilfe kommen. "Volkskräfte werden binnen Stunden in Afrin eintreffen, um den Widerstand des Volkes gegen den Angriff des türkischen Regimes zu unterstützen", meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) hatten zuvor Damaskus wiederholt um Hilfe gebeten.
Die Region Afrin wird seit 2012 von YPG-Einheiten kontrolliert und hat mit der stillschweigenden Duldung der Zentralregierung weitgehende Autonomie erlangt. Im Januar startete die Türkei aber eine Militäroffensive gegen die YPG in Afrin. Ankara empfindet die Präsenz der kurdischen Truppen an der Grenze wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung.
Die Regierung in Damaskus verurteilte zwar die "Aggression" der Türkei und drohte mit dem Abschuss türkischer Kampfflugzeuge, doch intervenierte sie bisher nicht. Die kurdische Regionalverwaltung von Afrin rief Damaskus allerdings wiederholt auf, Truppen gegen die Türkei zu entsenden. Eine Vertreterin der Regionalverwaltung sagte am Sonntag, es liefen Gespräche über das Thema.
Russland und die USA haben die türkische Offensive gegen die YPG in Afrin geduldet, obwohl beide gute Beziehungen zu der Kurdenmiliz unterhalten. Die USA schätzen die Gruppe als schlagkräftigen Verbündeten gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und wollen trotz der vehementen Kritik ihres Nato-Partners Türkei auch weiter an dem Bündnis mit der YPG festhalten. Im Streit hatte es zuletzt scharfe Drohungen aus Ankara in Richtung Washington gegeben.
Quelle: n-tv.de
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