Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat angekündigt, die syrische Stadt Afrin unter militärische Belagerung zu stellen. "In den kommenden Tagen und sehr viel schneller wird die Belagerung des Stadtzentrums von Afrin beginnen", sagte Erdogan vor seiner AKP-Fraktion in Ankara.
Die türkische Armee geht seit einem Monat gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Afrin vor, kommt bislang aber nur langsam voran. Das Gebiet um Afrin wird von der Kurdenmiliz YPG kontrolliert. Die Türkei sieht in der Miliz den syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie. Allerdings ist die YPG ein Verbündeter der USA im Kampf gegen Islamisten wie die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat. Die Offensive hat deshalb Spannungen zwischen Ankara und Washington ausgelöst.
Zuletzt hatten die Kurden das syrische Regime in Damaskus um Hilfe gegen die türkischen Truppen gebeten. Die Regierung von Baschar al-Assad soll bereits Einheiten in die Region verlegt haben - die YPG dementierte dies allerdings. Die Türkei warnte Syriens Regierung am Montag vor einer Hilfe für die Kurden.
Syriens Kurden werfen nun Russland vor, das Abkommen mit der syrischen Regierung über die Entsendung von Truppen zu verhindern. Die Verhandlungen mit der syrischen Regierung liefen seit einer Woche, sagte Sulaiman Dschafar, Mitglied im Lokalrat der Region Afrin. Die Russen hätten ihnen jedoch Steine in den Weg gelegt. "Wir haben die zuverlässige Information, dass Russland der Türkei grünes Licht gegeben hat, um alles in Afrin zu zerstören", erklärte Dschafar.
Quelle: n-tv.de
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