Erdoğan: Regime-nahe Milizen in Afrin durch Warnschüsse zurückgedrängt

  22 Februar 2018    Gelesen: 1210
Erdoğan: Regime-nahe Milizen in Afrin durch Warnschüsse zurückgedrängt
Präsident Recep Tayyip Erdoğan bestätigte am Dienstag, dass vom Iran unterstützte Regime-treue Milizen versucht hätten, ins nordsyrische Afrin zu gelangen. Diese seien jedoch durch türkischen Artilleriebeschuss zurückgedrängt worden.

Auf einer Pressekonferenz mit seinem mazedonischen Amtskollegen Gjorge Ivanov in Ankara sagte Erdoğan, dass sich die Türkei bereits mit Russland und dem Iran über den Vorgang ausgetauscht habe. Die Miliz habe unabhängig vom syrischen Regime gehandelt.

„Leider begehen diese Terrorgruppen mit ihren Entscheidungen falsche Schritte. Das können wir nicht zulassen. Sie werden einen hohen Preis dafür zahlen."

Nachdem das türkische Militär Warnschüsse abgefeuert hatte, zog sich der Konvoi der Pro-Assad-Milizen in die vom Regime kontrollierten Gebiete zurück. Der Konvoi war am Dienstag etwa 10 Kilometer von Afrin entfernt gestartet, um die YPG-Terroristen im Zentrum der Stadt zu unterstützen

Das syrische Staatsfernsehen berichtete von etwa 20 Fahrzeugen mit schweren Maschinengewehren, die aus den nahe gelegenen Dörfern Nubul und Zahraa Richtung Afrin unterwegs seien. Auf den Aufnahmen waren Dutzende bewaffnete Milizen zu sehen, die syrischen Flaggen schwenkten und Slogans für das syrische Regime riefen.

Die Nachrichtenagentur Anadolu und andere Korrespondenten vor Ort berichteten, dass der Konvoi nach dem Beschuss gezwungen war, sich nach Nubul und Zahraa zurückzuziehen.

Am Sonntag hatte ein hochrangiges Mitglied der YPG gegenüber Reuters erklärt, dass die Gruppe einen Deal mit der syrischen Regimearmee zur Unterstützung in Afrin abgeschlossen habe, innerhalb von zwei Tagen umgesetzt werden könne.

Das Abkommen wurde jedoch einen Tag später vom YPG-Sprecher Nouri Mahmoud verneint. Es habe lediglich einen Aufruf an das Regime gegeben, „herzukommen und die Grenzen zu schützen".

Während das Regime von Baschar Assad und die YPG verschiedene Ansichten über die Zukunft Syriens vertreten und ihre Streitkräfte zeitweise aneinander geraten sind, wurden direkte Auseinandersetzungen weitgehend vermieden.

Die heute von der YPG in Nordsyrien kontrollierten Gebiete waren 2013 von den Truppen des Assad-Regimes aus taktischen Gründen kampflos zurückgelassen worden. Das sogenannte Autonomiegebiet „Rojava" entstand nicht zuletzt durch die Vertreibung beachtlicher Teile der arabischen und turkmenischen Bevölkerung. Die Türkei möchte durch die Sicherung Afrins eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerungsteile ermöglichen. Dies sieht die Türkei als Grundbedingung für die Einheit Syriens.


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