Militärischer Übermut? Erdogan will Drohnenpanzer herstellen lassen

  22 Februar 2018    Gelesen: 1835
Militärischer Übermut? Erdogan will Drohnenpanzer herstellen lassen
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan schwärmt seit längerer Zeit von massiver Aufrüstung und Modernisierung seiner Armee. Nun will er Drohnenpanzer herstellen lassen – ein Projekt, das bislang noch nicht einmal die führenden Militärmächte der Welt umsetzen konnten.

Laut Erdogan muss die Türkei so schnell wie möglich damit anfangen, unbemannte Panzer herzustellen.

„Wir müssen noch einen Schritt tätigen – lernen, auch unbemannte Panzer herzustellen. Und wir werden das auch machen“, zitiert die türkische Zeitung „Hürriyet“ den Staatschef.

Der türkische Präsident merkte auch an, dass die Türkei bereits Drohnen herstelle, die aktiv bei der Militäroperation in der nordsyrischen Region Afrin eingesetzt würden.

Erst Anfang des Monats hatte Erdogan erklärt, dass er die Entwicklung eigener hochentwickelter Raketenabwehrsysteme vorantreiben wolle, um nicht mehr auf ausländische Systeme angewiesen zu sein.

Ein Schritt in diese Richtung sollte die kürzlich getroffene Vereinbarung zwischen den türkischen Unternehmen Aselsan und Roketsan und dem europäischen Verteidigungskonzern Eurosam sowie die Lieferung russischer Raketenabwehrsysteme S-400 sein.

Durch den Kauf der S-400 wollte die Türkei ihr Programm zur Entwicklung eines eigenen Raketenabwehrsystems erheblich voranbringen. Ankara hatte auf eine breite Kooperation mit Moskau in diesem Waffensegment sowie auch auf sensible technische Informationen wie etwa Codes und Software-Programme gehofft.

Moskau lehnte es jedoch ab, die elektronischen Kontrollcodes für die Systeme an Ankara mitzuliefern. Man werde keine „Passwörter und Kontrollcodes“ übergeben. Damit werde die Türkei beispielsweise keinen Zugriff auf das russische Freund-Feind-Erkennungsradarsystem haben, mit dem jede S-400 ausgestattet sei, so die Antwort Moskaus damals.

Befürworter des umfangreichen Militärprogramms Erdogans heben hervor, dass die Türkei dadurch nicht mehr auf die USA angewiesen sein würde, mit denen es zuletzt eine rasante Verschlechterung der Beziehungen im Zuge der türkischen Offensive gegen die Kurden in Nordsyrien gegeben hatte.

Gegner der Aufrüstungsprojekte befürchten eine voranschreitende Militarisierung der türkischen Gesellschaft und des Staates auf Kosten der demokratischen Prinzipien.

sputniknews


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