Türkische Allianz befreit in Afrin 16 Dörfer - Zivilbevölkerung wird festgehalten

  12 März 2018    Gelesen: 2135
Türkische Allianz befreit in Afrin 16 Dörfer - Zivilbevölkerung wird festgehalten

Bei der türkischen Antiterror-Operation "Olivenzweig" hat die Allianz der türkischen Armee und Milizen der Freien Syrischen Armee trotz der international aufkeimenden Proteste am Sonntag 16 Dörfer im nordsyrischen Distrikt Afrin von der Terrororganisation YPG befreit. Laut Beobachtern hält die YPG weiterhin Zivilisten in der Stadt fest, die gepackt mit ihren Fahrzeugen nun an den Randbezirken festsitzen.

Gaziantep / TP - Bei der türkischen Antiterror-Operation "Olivenzweig" hat die Allianz der türkischen Armee und Milizen der Freien Syrischen Armee trotz der international aufkeimenden Proteste am Sonntag 16 Dörfer im nordsyrischen Distrikt Afrin von der Terrororganisation YPG befreit. Ein Kommandeur der 2. türkischen Armee erklärte am Sonntag, man werde die YPG wie aus dem Auftrag des türkischen Nationalparlaments hervorgehe, wie in den letzten vergangenen 50 Tagen bekämpfen, so lange sie sich dem widersetze.

Laut Beobachtern hält die YPG weiterhin Zivilisten in der Stadt fest, die gepackt mit ihren Fahrzeugen nun an den Randbezirken festsitzen. Die Allianz hat die Stadt selbst von der Außenwelt fast abgeschnitten, lediglich ein schmaler 5km. breiter Streifen in südöstlicher Richtung nach Nubl ist noch frei. Sie soll YPG-Terroristen als letzter Fluchtweg dienen, so Militärexperten.

Aus der Stadt Afrin dringen derweil Berichte durch, wonach Zivilisten die mit Fahrzeugen fliehen wollen, an den Ausfallstraßen an den Randbezirken festgehalten werden. Beobachter sprechen von menschlichen Mauern, die von der YPG / PYD absichtlich mit fadenscheinigen Begründungen festgehalten werden. Der Sprecher des UNO-Generalsekretärs hatte der kurdischen Selbstverwaltung "Rojava" unter der Ägide der "Partei der Demokratischen Union" (PYD) und deren bewaffneten Arm, die "Volksverteidigungseinheit" (YPG) vergangenen Montag vorgeworfen, Zivilisten in der Region Afrin festzuhalten. Zuvor hatte der UN-Koordinator für Hilfslieferungen gegenüber der Selbstverwaltung dieselben schweren Vorwürfe erhoben. 

Laut unterschiedlichen Quellen aus der Stadt, die sich als FSA-Kämpfer ausgeben und in die Stadt durchgesickert sind, soll es in der Stadt zu Liquidierungen von Zivilisten kommen, die sich den Anweisungen der YPG widersetzen. Die selben Quellen sprechen in Anlehnung auf verdeckt aufgenommenen Videoaufnahmen auch von Auflösungserscheinungen der Selbstverwaltung. Die YPG verliere dadurch immer mehr die Kontrolle über die Stadt selbst. Dennoch bereite sich die YPG auf einen Häuserkampf vor und lege Straßensperren an, breche Häuserwände durch, um von einem Haus in das andere zu gelangen. 

Das Oberkommando der Freien Syrischen Armee (FSA) hat in einer Erklärung am Sonntag den Volksverteidigungseinheit YPG und der Partei der Demokratischen Union PYD vorgeworfen, Zivilisten im Distrikt Afrin als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Die FSA werde daher allen Zivilisten, die aus Afrin fliehen wollen, Sicherheit und Schutz gewährleisten. Des Weiteren unterbreitet sie YPG-Terroristen die zwangsrekrutiert wurden das Angebot, sich zu stellen und die Waffen niederzulegen. Jene YPG-Terroristen die sich nicht stellen wollen, bietet man zudem die Option, sich über den noch verbliebenen Korridor nach Nubl zurückzuziehen. Man werde sie nicht verfolgen, so die FSA-Führung in der Erklärung weiter.

Am 51. Tag der Operation Olivenzweig hat die Allianz 5 Gemeinden, 151 Dörfer und 33 kritische Punkte von der YPG befreit. Die türkischen Streitkräfte operieren nun vermehrt mit Kampfhubschraubern, um kleinere Terroreinheiten zu "neutralisieren", die sich um die Stadt bewegen und durch die Luftaufklärung ausgemacht werden. Der Generalstab veröffentlichte hierzu am Sonntag erneut Videoaufnahmen solcher gezielten Operationen.


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