Die „jüngsten technischen Lösungen“ sollen Russlands neuem Passagierjet helfen

  26 März 2018    Gelesen: 1098
Die „jüngsten technischen Lösungen“ sollen Russlands neuem Passagierjet helfen

Der neue russische Passagierjet MS-21 (im Ausland auch MC-21 genannt) lässt sich dank der technischen Lösungen als Entwicklungsprodukt der neuen Generation einstufen. Diese Meinung äußert ein Experte im Hinblick auf die geplante Serienproduktion. Um mit ausländischen Pendants zu konkurrieren, braucht der Jet allerdings noch die Zulassung im Westen.

Die Montage der ersten MS-21-Serienflugzeuge soll im Juni 2018 beginnen, sagte ein Sprecher des in Irkutsk ansässigen Flugzeugbauwerks gegenüber Sputnik: „Die Zulieferbetriebe bauen derzeit Einzelteile, Bedienungspulte und Aggregate. Diese Arbeiten laufen termingemäß.“ Der Geschäftsführer des Flugzeugbauwerks, Alexander Weprew, hatte zuvor angekündigt, gegen 2020 sei geplant, 20 Maschinen jährlich zu bauen. Gegen 2023 sollen laut Weprew jährlich 70 Jets gebaut werden.

Der russische Flugzeugexperte Viktor Prjadka sagte in einem Gespräch mit Sputnik, der Jet sei ein Entwicklungsprodukt der neuen Generation: „Verwendet werden dabei die jüngsten technischen Lösungen, die es momentan in der Welt gibt. In der Tragflächen-Konstruktion finden Verbundwerkstoffe eine breite Anwendung.“

„Wegen der Sanktionen werden die Zulieferteile wahrscheinlich aus russischer Produktion sein. Das sind Steuerungs-, Hydraulik- und Bremssysteme. Zwar könnte dies in der Anfangsphase die Konkurrenzfähigkeit der Maschine im Ausland reduzieren, doch im Allgemeinen wird es die Entwicklung dieser Systeme hierzulande ankurbeln, um im Weiteren womöglich den Preis des Flugzeugs zu senken und die Nachfrage zu schüren“, so Prjadka.

„Dieses Flugzeug ist in der Lage, am Auslandsmarkt konkurrenzfähig zu werden und den Maschinen der A320-Familie Konkurrenz zu leisten“, prognostizierte der Experte. Aus seiner Sicht könnte die MS-21 auch veraltende Passagierjets in Russland erfolgreich ablösen.

Oleg Smirnow, einst Pilot und nun Luftfahrt-Experte, hatte zuvor für nakanune.ru kommentiert: „Hoffentlich wird der Jet konkurrenzfähig sein. Er enthält ungewöhnlich viele Verbundwerkstoffe, was bedeutet, dass er deutlich leichter sein wird. Ist das Gewicht geringer, werden alle Parameter der wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit höher.“

Smirnow wies allerdings darauf hin, dass der Jet zunächst einem Zulassungsverfahren unterzogen werden muss: „Bis die Maschine zugelassen wird, ist es schwer zu sagen, inwieweit konkurrenzfähig sie wäre im Vergleich zu Boeing oder Airbus. Tausende Parameter werden dies dann zeigen.“

Wie Smirnow betonte, braucht der Jet sowohl ein nationales als auch ein europäisches Zulassungsverfahren: „Um seine Kosten zu decken, müsste der Jet weltweit Absatz finden und braucht für diese Zwecke eine westliche Zulassung.“

Alexander Neradko, Chef der russischen Luftfahrt-Behörde, hatte im Februar der Zeitung „Iswestija“ gesagt, es sei geplant, die Arbeiten im Sinne der Zulassung im ersten Halbjahr 2019 zu Ende zu bringen.

sputniknews


Tags:


Newsticker