Der französische Präsident Emmanuel Macron hat erstmals Vertreter der Rebellengruppe Syrische Demokratische Kräfte (SDF) empfangen und ihnen die "Unterstützung Frankreichs" zugesagt. Wie der Elysée-Palast mitteilte, lobte Macron bei dem Treffen die "entscheidende Rolle" des Rebellenbündnisses im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat.
Um ein Wiedererstarken der IS-Miliz zu verhindern, müsse vor allem der Nordosten Syriens stabilisiert werden, sagte Macron. Der Präsident hoffe, dass mithilfe Frankreichs und der internationalen Gemeinschaft ein Dialog zwischen der SDF und der Türkei hergestellt werden könne, hieß es aus dem Elysée-Palast.
Bei den SDF-Rebellen handelt es sich um ein kurdisch-arabisches Bündnis, das von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) dominiert wird. Ein Mitglied der PYD - dem politischen Arm der YPG - sagte Reuters nach dem Treffen mit Macron in Paris, der Präsident habe auch die Entsendung von mehr Soldaten in die Region versprochen. Das Präsidentenamt wollte sich dazu nicht äußern.
Frankreich hat - ebenso wie die USA - von der YPG angeführte Kämpfer in der Region mit Waffen ausgerüstet und ausgebildet. Zudem hat Macron dort dutzende Spezial-Kräfte stationiert. Die Unterstützung wird von der Türkei scharf kritisiert. Sie will unbedingt verhindern, dass sich ein zusammenhängendes kurdisches Einflussgebiet vom Irak über Syrien bis in die Türkei bildet. Die Türkei betrachtet die YPG wegen ihren engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung.
Mitte März hatte die türkische Armee zusammen mit verbündeten syrischen Rebellen die von der YPG-Miliz kontrollierte Stadt Afrin eingenommen. Ankara droht zudem mit einer Offensive auf die von der YPG ebenfalls gehaltene Stadt Manbidsch. Anders als in Afrin sind die USA in Manbidsch mit Spezialkräften präsent. Ein türkischer Angriff auf Manbidsch könnte daher zu einer direkten Konfrontation zwischen den Nato-Partnern USA und Türkei führen.
Quelle: n-tv.de
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