„Diese Eliten betreiben eine Politik, die nur ihnen nützt“, sagte er im Interview mit Sputnik-Korrespondent Nikolaj Jolkin am Rande des Wirtschaftsforums in Jalta. „Und das führt dazu, dass die Eliten ihre Völker dazu auffordern oder sie verdammen, in den Krieg zu ziehen, wobei sie selber nie mitgehen und ihre Kinder auch nicht hinschicken. Wenn unsere Eliten uns jetzt auffordern, Sanktionen zu puschen oder die Rüstungsetats zu erhöhen, sollten wir uns von diesen Eliten trennen und gegen sie aufstehen.“
Ab einem gewissen Punkt sollte man sich die Frage stellen, so Jebsen, ob sie einen eigentlich vertreten. „Wenn man einen dritten Weltkrieg in Kauf nimmt, bleibt nichts mehr übrig, als couragiert auf die Straße zu gehen, aber sich nicht nur gegen die Eliten zu wenden, sondern selber die Initiative zu ergreifen: statt das Alte zu bekämpfen können wir von Volksdiplomatie sprechen, indem man einfach sagt, ich halte mich nicht an die Sanktionen, ich nehme bewusst den Stress mit der Regierung in Kauf, weil ich ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis möchte. Und wenn die Eliten mich dazu auffordern, meine Nachbarn anzugreifen, mache ich das einfach nicht.“
„Wir erleben heute eine Systemkrise, bei der wir immer weniger mitspielen können“, so die Einschätzung von Jebsen. „Wir müssen das Informationsmonopol des Staates durch das Netz und die private Kommunikation durchbrechen. Das sind alles alternative Möglichkeiten, wo man miteinander reden kann, und wir müssen anfangen, in Kooperation zu gehen und nicht in Konkurrenz. Die Politiker sind mit der Politik vollkommen überfordert. Sie können es nicht. Denn wenn sie es könnten, käme Krieg für sie nicht in Frage.“
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