48 Menschen seit Jahresbeginn hingerichtet

  26 April 2018    Gelesen: 1242
48 Menschen seit Jahresbeginn hingerichtet

In diesem Jahr wurden in Saudi-Arabien bereits 48 Menschen hingerichtet - die Hälfte davon wegen gewaltfreier Drogendelikte. Das berichtet Human Rights Watch und kritisiert das Vorgehen scharf.

Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wurden in Saudi-Arabien in diesem Jahr 48 Menschen exekutiert, die Hälfte davon wegen gewaltfreier Drogendelikte. Weitere Personen, die wegen Verbrechen im Zusammenhang mit Drogen verurteilt wurden, befinden sich den Angaben zufolge noch immer im Todestrakt.

In einem Interview mit dem "Time"-Magazin hatte der Kronprinz des Königreichs, Mohammed bin Salman, im vergangenen Monat gesagt, die Zahl der Exekutionen im Land solle reduziert werden. In einigen Fällen könnten die Todesurteile in lebenslange Haftstrafen abgeändert werden, davon ausgenommen seien verurteilte Mörder. "Wir arbeiten seit zwei Jahren in der Regierung und im Parlament, um neue Gesetze zu erlassen", sagte er dem Magazin. "Wir glauben, dass es ein Jahr oder länger dauern wird, bis es abgeschlossen sein wird."

Seit Anfang 2014 hat Saudi-Arabern fast 600 Hinrichtungendurchgeführt. Human Rights Watch zufolge habe es sich bei mehr als 200 Fällen um Menschen gehandelt, die wegen Drogendeliktenverurteilt worden waren.


Sarah Leah Whitson, Leiterin von Human Rights Watch im Nahen Osten, kritisierte die Hinrichtungen im Allgemeinen - und die wegen Drogendelikten im Besonderen. "Jeder Plan, Exekutionen wegen Drogendelikten zu begrenzen, muss ebenfalls Verbesserungen in einem Justizsystem umfassen, das keine fairen Gerichtsverfahren vorsieht."

Saudi-Arabien hat in jüngster Zeit einige Reformen durchgeführt. Menschenrechtler fordern das Königreich weiterhin auf, die Behandlung von Aktivisten zu verbessern, Hinrichtungen zu stoppen und das System männlicher Vormundschaft aufzuheben.

spiegel


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