Hitler hatte nur einen Hoden

  19 Dezember 2015    Gelesen: 1511
Hitler hatte nur einen Hoden
Lange war es nur ein Gerücht - jetzt ist es offiziell: Adolf Hitler litt an einer Missbildung seiner Genitalien. Dem Diktator fehlte ein Hoden. Was für den Betroffenen sicher kein Grund zum Feiern war, sorgt nun unter Historikern für heiße Ohren.
Spekulationen um Adolf Hitlers sexuelle Gesinnung gibt es immer wieder - und auch seine anatomischen Besonderheiten unterhalb der Gürtellinie scheinen Historiker nach wie vor zu fesseln. Der Direktor des Münchner Hauptstaatsarchivs, Peter Fleischmann, will nun den Beweis dafür entdeckt haben, dass Hitler nur einen Hoden besaß. Laut einem Bericht der "Welt" stieß er auf ein Dokument vom November 1923, das den "rechtsseitigen Kryptorchismus" eindeutig benennt. Hitler hatte also tatsächlich nur ein Ei.

Warum das so war, darüber herrschte lange Uneinigkeit. Denn bei Menschen, die an einem Kryptorchismus leiden, ist der Hoden bereits im Säuglingsalter "nicht auffindbar". Normalerweise wandert er in dieser Entwicklungsphase durch den Hodenleiter in den Hodensack. Bei Patienten mit der angeborenen Anomalie bleibe er jedoch im Leiter stecken und verkümmere dort, erklärte Fleischmann.

Dem widerspricht allerdings ein weiteres historisches Dokument aus den sechziger Jahren. Es handelt sich um ein Gesprächsprotokoll, das eine völlig andere Version der Dinge beschreibt. Darin vertraut der deutsche Militärarzt Johan Jambor einem Priester an, dass er Hitler 1916 nach einer Verwundung während der Schlacht an der Somme "in der Leistengegend" behandelt und dabei den Hoden entfernt habe. Dessen erste Frage sei gewesen, ob er noch Kinder bekommen könne.

Briten besangen Hitlers Hoden

Nichts weiter als ein Gerücht, heißt es nun. Die Quelle von Fleischmann sei wesentlich glaubwürdiger. Sie geht zurück auf den Anstaltsarzt im Gefängnis Landsberg, Josef Brinsteiner, der Hitler nach seinem gescheiterten Putschversuch im November 1923 untersuchte. Brinsteiner sei selbst ein Nationalist gewesen - und habe Mitleid gehabt mit dem gescheiterten NSDAP-Chef. Gerade dies mache seine Diagnose so zuverlässig, argumentiert der Historiker. Der Grund: Bei einem linken Mediziner hätte sie als Diffamierung abgetan werden können.

Ob verwundet oder missgebildet: Reichlich Hohn erntete Hilter schon zu Lebzeiten für seinen fehlenden Hoden. Britische Soldaten besangen ihn schon 1939: Im Jahr des Kriegsbeginns erschien ein Song mit dem Text "Hitler has only got one ball, the other is in the Albert Hall" - zu Deutsch: "Hitler hat nur einen Hoden, der andere ist in der Albert Hall". Und selbst Entertainer Harald Schmidt befasste sich 2008 in seiner Late Night Show mit Hitlers "Klöte".


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