Formel 1 Baku 2018: Red Bull präsentiert sich in Aserbaidschan als stärkstes Topteam

  28 April 2018    Gelesen: 1147
Formel 1 Baku 2018: Red Bull präsentiert sich in Aserbaidschan als stärkstes Topteam

Red Bull präsentierte sich am ersten Trainingstag für den Grand Prix von Aserbaidschan stark und untermauerte, dass man an den Sieg von China anknüpfen möchte. Daniel Ricciardo war um 0,069 Sekunden schneller als Kimi Räikkönen (Ferrari) und um 0,116 Sekunden als sein Teamkollege Max Verstappen, der im ersten Training noch gecrasht war.

Unter ferner liefen landete das Mercedes-Team. Valtteri Bottas und Lewis Hamilton belegten mit acht Zehntelsekunden Rückstand die Plätze vier und fünf. Dabei sollte ihnen der Stadtkurs mit der langen Gerade eigentlich entgegenkommen: "Zwei Kilometer Gerade mit einer leichten Kurve mittendrin zeigen eindeutig auf, die das Motoren-Kräfteverhältnis aussieht", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Red Bull holte die Zeit vor allem im verwinkelten Altstadt-Sektor - dort war Ricciardo um drei Zehntelsekunden schneller als der Rest der Welt. Im ersten Sektor büßte er dafür drei Zehntelsekunden auf Hamilton ein. Teilweise wurden die Zeiten durch Windschatten verzerrt. "Im letzten Sektor", weiß Horner, "macht das bis zu einer halben Sekunde aus."

Eine Schrecksekunde erlebte Red Bull, als Verstappen am Ende der Session plötzlich langsamer wurde. Sofort gab's über Funk die Anweisung, mit niedriger Drehzahl an die Box zu kommen. Ermutigend: Hätte es sich um ein ernstes Antriebsproblem gehandelt, hätte man ihn wahrscheinlich sofort zum Anhalten aufgefordert. "Hoffentlich war es nur ein Sensor", sagt Horner.

Der Brite hat trotzdem Grund zur Zuversicht. Beeindruckend war besonders der Longrun von Ricciardo auf Supersoft. Während die Ferraris noch 1:46 mittig fuhren, knallte Ricciardo schon 1:45er-Zeiten in den Asphalt. "Unsere Rennpace", weiß Horner, "ist sehr, sehr stark."

Mercedes lieferte auf dem Supersoft keine Referenz. Hamilton wechselte direkt von Ultrasoft auf Soft; Bottas fuhr keinen zweiten Longrun. Woran das lag, ist nicht bekannt. Toto Wolff sagte jedenfalls ein TV-Interview nach der Session ab, um an einem Meeting teilnehmen zu können.

Den vielleicht beeindruckendsten Longrun auf gebrauchten Ultrasofts lieferte Verstappen ab, der sich bis dahin nicht mit Ruhm bekleckert hatte. Womöglich verunsichert durch die jüngste Kritik an seiner aggressiven Fahrweise und den Crash im ersten Training nahm er nach 20 Minuten das zweite Training auf - und fuhr gleich einmal in den Notausgang. Später streifte er ein weiteres Mal die Leitplanken.

Aber damit war er heute nicht allein; auf der rutschigen Strecke unterliefen auch Sebastian Vettel (Ferrari) mehrere kleine Fehler. Der Deutsche schaffte auf Ultrasoft keine gute Zeit und belegte mit 1,332 Sekunden Rückstand den elften Platz ("Ist erst Freitag"). Da lief es bei Räikkönen viel besser, obwohl am Ferrari des "Iceman" über Mittag das Getriebe gewechselt werden musste (straffrei).

"Best of the Rest" war zum Auftakt Fernando Alonso (6./McLaren) mit einem Rückstand von 0,905 Sekunden. Der Spanier führte ein dicht gestaffeltes Verfolgerfeld mit Esteban Ocon (Force India), Carlos Sainz (Renault), Kevin Magnussen (Haas), Nico Hülkenberg (Renault), Vettel und Sergio Perez (Force India) an.

Renault hatte sich für Baku sicher mehr ausgerechnet. Der Freitag verlief aber durchwachsen. Weil sie ihre Reifen zu früh aufgebraucht hatten, mussten beide FT1 früher als geplant abbrechen. Und in FT2 klagten sie über Graining an der Hinterachse. Sainz seufzt: "Mich erinnert das an 2016." Damals fuhr er noch für Toro Rosso.

 


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