„Hier herrscht jetzt ein Paradies auf Erden für die lebendige Natur: Menschen gibt es dort keine, dafür aber wunderschöne Wälder, Flüsse und Seen“, sagte Balonow, leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter am russischen Institut für Strahlung und Hygiene, im Interview mit Radio UNO.
Nach seinen Angaben ist das Risiko, in der Sperrzone heute eine Strahlungsdosis abzubekommen, minimal geworden. Viel stärker sei dagegen die Gefahr, die jetzt Wölfe und andere wilde Tiere in dem Umfeld des früheren AKW Tschernobyl für die Menschen darstellen.
„Es ist die völlig wundervolle Natur der ukrainischen und weißrussischen Waldregion Polessje. Die Lebewesen haben sich dort auf ganz erstaunliche Weise entwickeln können“, ergänzte der Experte.
Wie er ferner anmerkte, hatte man in früheren Jahren extra Przewalski-Pferde (Mongolische Wildpferde – Anm. d. Red.) und andere vom Aussterben bedrohte Tiere in die Tschernobyl-Sperrzone gebracht.
Dabei hat sich dem Wissenschaftler zufolge die Havarie im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl von 1986 auf die Gesundheit von etwa 18 Millionen Menschen, die im näheren Umfeld des Kraftwerks leben, ausgewirkt. Unter ihnen sei eine Zunahme der Erkrankungen an Schilddrüsenkrebs zu verzeichnen. Indes habe es keine massenhaften Erkrankungen an anderen Arten von Krebs infolge der erhöhten Strahlungsbelastung gegeben, teilte Balonow mit.
Selbst 32 Jahre nach der Tragödie im AKW Tschernobyl sinkt das Interesse an dieser Zone nicht. Die verlassenen Orte ziehen Stalker und Touristen aus dem In- und Ausland an. Erst Anfang April hatten die ukrainischen Behörden zwei Ausländer festgenommen, die sich illegal auf dem Territorium der mitten in der Sperrzone gelegenen und nach der Nuklearkatastrophe ausgesiedelten Stadt Prypjat aufhielten, wo seinerzeit die Mitarbeiter des AKW wohnten.
Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 im Block vier des Kernkraftwerks nahe der ukrainischen Stadt Prypjat. Auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse wurde sie als erstes Ereignis der Kategorie „katastrophaler Unfall“ eingeordnet.
sputnik.de
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