Erdoğan kritisiert französisches Manifest zur Entfernung von Koran-Versen

  09 Mai 2018    Gelesen: 1646
Erdoğan kritisiert französisches Manifest zur Entfernung von Koran-Versen

Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Dienstag ein französisches von etwa 300 Politikern und Schauspielern unterzeichnetes Manifest zur Entfernung einiger Verse aus dem Koran aufs Schärfste kritisiert. Solch ein Schritt ziele direkt auf die heiligen Werte der Muslime ab.

Auf der AK-Partei-Fraktionssitzung in Ankara erklärte Erdoğan, dass die Unterzeichner des Manifestes den Koran nicht wirklich kennen und verstehen würden. Auf diese Weise könne man nach der Logik auch Passagen der Bibel oder Thora anfechten, aber das wäre hierbei nicht das Ziel dieser Leute, so Erdoğan mit Anspielung auf die steigende Islamfeindlichkeit in Europa. Die Türkei warne die europäischen Länder zwar immer wieder vor dem stetig steigenden Rassismus, der sich insbesondere gegen Muslime richte, jedoch bringe dies nicht die erhofften Veränderungen.

Die Türkei werde sich beim Kampf gegen die Islamfeindlichkeit in Europa nicht auf das Niveau des Westens herablassen. aber die Angriffe untergraben.

Die sogenannten Bedenken über die Sprache des Korans seien lediglich eine Folge von Islamophobie.

Auch die türkische Religionsbehörde hatte das Manifest verurteilt. Solche provokative Aufforderungen würden den Bogen „überspannen", hieß es in der Erklärung.

Im Manifest werden bestimmte Verse für den neuen, angeblich „muslimischen Antisemitismus" verantwortlich gemacht. Diese und andere als „bedenklich" eingestufte Verse müssten angeprangert werden, so die Forderung.

Das Manifest war unter anderem auch von dem französischen Schauspieler Gerard Depardieu, dem ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy und dem ehemaligen Ministerpräsidenten Manuel Valls unterzeichnet worden.


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