Ukrainische Patrouillen-Polizei für Krim? Politiker sprechen von „Unsinn“

  15 Mai 2018    Gelesen: 691
Ukrainische Patrouillen-Polizei für Krim? Politiker sprechen von „Unsinn“

Im Gebiet Cherson ist eine Abteilung der „Patrouillen-Polizei auf der Krim und in Sewastopol“ eröffnet worden, wie die Gebietshauptverwaltung der nationalen Polizei der Ukraine auf ihren Facebook-Account mitteilt.

Die Polizisten werden der Mitteilung zufolge an Blockpostenstellen in den drei Landkreisen Genitschesk, Kalantschak und Tschaplinka, die an die Krim grenzen, ihren Dienst leisten. Sie sollen außerdem die Hauptverkehrswege kontrollieren, die das Festland mit der Halbinsel verbinden.

Die offizielle Zeremonie des Arbeitsstarts der „Krim“-Patrouillen-Polizei hat an der Postenstelle „Asow“ stattgefunden, die sich am Kilometer 500 der Automagistrale M18 Charkiw – Simferopol — Aluschta – Jalta befindet.

Die Personaleinstellung hatte Ende April begonnen. Insgesamt sollen 60 Offiziersstellen geschaffen werden. Wie der Chef der ukrainischen nationalen Polizei, Sergej Knjasew, sagte, sollen diese Polizeikräfte mit den Bewohnern der Krim arbeiten, die das Territorium der Halbinsel verlassen haben.

Reaktion auf der Krim

Der  Vizepremier und Minister für Innenpolitik, Fernmeldewesen und Information der Krim, Dmitri Polonski, der im Interview mit Sputnik Kiews neue Initiative kommentierte, hat sie als Profanation und weitere Etappe bei der Schaffung virtueller Behörden bezeichnet.

Er  betonte, dass zum Studium der Tätigkeit dieser „Einheit“ internationale Institute herangezogen werden sollten. Derzeit gebe es keine Veranlassung, besorgt zu sein, dass die Arbeit der „Patrouillen“ irgendwie das Leben der Krim-Bewohner beeinflussen könnte, ergänzte er.

Der Vize-Vorsitzende des Krim-Parlaments, Jefim Fiks, meinte, die Aufstellung der Patrouillen-Polizei in der Ukraine erinnere ihn an einen Kindergarten, wo man sich Dinge ausdenke, die mit der Realität nichts zu tun hätten.

„Das alles erinnert an einen Kindergarten, wo man den Kindern Aufgaben stellt und sie sich Dinge ausdenken, die mit der Wirklichkeit unvereinbar sind“, so Fiks.

Die ukrainischen Behörden sollten ihm zufolge, statt Geld für den Unterhalt virtueller Strukturen auszugeben, lieber über den Wohlstand der eigenen Bürger nachdenken und diese Mittel „in die Anhebung der Löhne und Renten ihrer Bürger investieren“.

Die Krim war im März 2014 – nach gut 22 Jahren in der unabhängigen Ukraine – wieder Russland beigetreten, nachdem die Bevölkerung der Halbinsel bei einem Referendum mehrheitlich dafür gestimmt hatte. Anlass für die Volksabstimmung war ein nationalistisch geprägter Staatsstreich in Kiew.

Die ukrainische Regierung erkennt die Abspaltung der Krim nicht an. Die westlichen Staaten haben den Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch und die von der Opposition gestellte Regierung in Kiew akzeptiert, jedoch nicht das Krim-Referendum. Nach dem Beitritt der Halbinsel zu Russland verhängten die USA und die EU Sanktionen gegen Russland und die Krim.

sputnik.de


Tags:


Newsticker