Offenbar große Fortschritte im Namensstreit um Mazedonien

  29 Mai 2018    Gelesen: 918
Offenbar große Fortschritte im Namensstreit um Mazedonien

Brüssel/Athen/Skopje (dpa) - Im Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland zeichnen sich weitere Fortschritte ab. Beide Seiten hätten sich auf eine Rahmenvereinbarung verständigt, teilten der griechische Außenminister Nikos Kotzias und sein mazedonischer Amtskollege Nikola Dimitrov am Montag in Brüssel mit. Bereits in den nächsten Tagen könnten sich die Regierungschefs beider Länder, Alexis Tsipras und Zoran Zaev, zu Beratungen über ein endgültiges Abkommen treffen, sagten die Minister zu Medien ihrer jeweiligen Länder.

Weitere Einzelheiten gab es zunächst nicht. Kotzias und Dimitrov trafen sich am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel. Der Namensstreit zieht sich hin, seitdem Mazedonien 1991 als ehemalige Teilrepublik des zerfallenen Jugoslawiens die Unabhängigkeit errang. Griechenland lehnt den Landesnamen Mazedonien ab, weil seine im Norden liegende Provinz gleichfalls so heißt. Athen befürchtet spätere Gebietsansprüche des nördlichen Nachbarn und blockiert dessen Beitrittsprozesse zu EU und Nato. Als UN-Mitglied firmiert das Land unter dem Namen Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien (FYROM).

Inzwischen sind sich beide Regierungen darüber einig, dass der künftige Name eine geografische Bestimmung haben soll. Als mögliche neue Namen kursieren die Bezeichnungen «Republik Ober-Mazedonien», «Republik Nord-Mazedonien» oder «Republik Neu-Mazedonien». Ein weiterer Knackpunkt ist, dass der neue Name nach griechischen Vorstellungen auch in der Verfassung Mazedoniens verankert werden soll.


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