Frank O'Donnell vom Belfer Center for Science and International Affairs an der Harvard University und dem Südasienprogramm des Stimson Center nimmt an, die Androhung von Sanktionen werde die Haltung Neu-Delhis in dieser Frage wahrscheinlich nicht ändern können:
Allerdings seien die Bedenken über russische Flugabwehrraketensysteme nicht nur auf politische, sondern auch auf technische Hintergründe zurückzuführen, sagte der Senior Fellow am Londoner International Institut für strategische Studien, Douglas Barrie, gegenüber „The Hindu": Zwar sei das System S-400 bei richtiger Bedienung ein leistungsfähiges Boden-Luft-Raketensystem mittlerer bis großer Reichweite. Um jedoch am effektivsten zu sein, müsste es mit anderen Flugabwehrsystemen und —komponenten, beispielsweise Radargeräten, vernetzt werden.
Wenn aber einige Radargeräte aus den USA oder anderen westlichen Staaten gekauft worden seien, werde das erforderliche Integrationsniveau aus Sicherheitsgründen nicht möglich sein, so der Experte.
Zuvor hatten die USA Indien damit gedroht, dass der Erwerb von S-400-Flugabwehrraketensystemen sich negativ auf die Zusammenarbeit Indiens mit Washington im Verteidigungsbereich auswirken könnte.
Am 30. Mai hatten Russland und Indien ihre Verhandlungen über den Preis für die russischen Flugabwehrraketensysteme S-400 „Triumph" abgeschlossen. Moskau wird die Komplexe im Wert von 400 Milliarden Rupien (circa sechs Milliarden US-Dollar) an Neu-Delhi liefern.
sputniknews
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