Deutsche Politiker für Ablösung von US-Botschafter

  05 Juni 2018    Gelesen: 683
Deutsche Politiker für Ablösung von US-Botschafter

Der ehemalige SPD-Chef Martin Schulz und die Bundestagsfraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht haben sich laut den deutsche Medien über den Wunsch des US-Botschafters in Berlin Richard Grenell, konservative Strömungen in Europa zu stärken, empört gezeigt. Der Anlass ist ein Interview Grenells mit der Nachrichtenwebseite „Breitbart“.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa warf Schulz Grenell parteiisches Verhalten vor. Statt dem Gastland gegenüber neutral zu sein, agiere er wie der Vertreter einer politischen Bewegung. Diese Vorgehensweise sei „einmalig in der internationalen Diplomatie" und sollte eine Ausweisung des Botschafters nach sich ziehen: „Wenn der deutsche Botschafter in Washington sagen würde, ich bin hier, um die Demokraten zu stärken, dann würde er sofort rausgeschmissen", so Schulz.

Zu der angekündigten Einladung des österreichischen Kanzlers, Sebastian Kurz, von Grenell sagte er: „Ich hoffe, dass der Kurz-Besuch zu einem Kurz-Aufenthalt von Herrn Grenell als Botschafter in Deutschland führt".

Zuvor schrieb er via Twitter, der US-Botschafter benehme sich „nicht wie ein Diplomat, sondern wie ein rechtsextremer Kolonialoffizier. So ein Verhalten dürfen wir nicht dulden", ist der Ex-Präsident des Europaparlaments sich sicher.

Die Bundestagsfraktionsvorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, forderte ebenfalls Grenells „umgehende" Ausweisung: Wenn die Bundesregierung die demokratische Souveränität des Landes ernst nehme, „sollte sie Grenell nicht zum Kaffeeplausch einladen, sondern umgehend ausweisen", sagte sie gegenüber der „Welt". „Wer wie US-Botschafter Richard Grenell meint nach Gutsherrenart bestimmen zu können, wer in Europa regiert, der kann nicht länger als Diplomat in Deutschland bleiben", so Wagenknecht.

Am Sonntag hatte die Nachrichtenwebseite „Breitbart" ein Interview von Grenell veröffentlicht, in dem er seinen Wunsche geäußert hatte, „andere Konservative in Europa, andere Anführer" unbedingt zu stärken.

sputnik.de


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