Das Mittelmeer ist laut WWF schon mit Rekordmengen an Plastikmüll verseucht - und die Scharen von Touristen, die im Sommer die Strände bevölkern, verschärften die Lage noch, schreibt der WWF einem Report zum Tag der Meere. "Auf das Plastikmüllproblem müssen wir eine globale Antwort finden. Wir brauchen ein Paris-Abkommen für den Ozean, das die Verschmutzung der Weltmeere stoppt", sagte Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland, unter Anspielung auf das internationale Klimaschutzabkommen.
Laut WWF bedroht Plastik weltweit etwa 700 Meerestierarten. Betroffen sind allein im Mittelmeer Dutzende Fischarten sowie alle drei heimischen Meeresschildkrötenarten, Seevögel sowie Wale und Delfine. Der Abfall stamme vor allem aus der Türkei und Spanien, gefolgt von Italien, Ägypten und Frankreich. Hauptursache sei das lückenhafte Abfallmanagement vieler Anrainer. Es gebe ungesicherte Mülldeponien und Abfall werde illegal in Flüssen entsorgt, sagte Vesper
Antarktis alles andere als unberührte Wildnis
Greenpeace hatte in der Antarktis bei einer dreimonatigen Expedition Anfang des Jahres Wasser und Schnee untersucht. In sieben von acht Wasserproben fanden sich Spuren von Mikroplastik, die zum Beispiel aus Kleidung oder von Fischernetzen stammen. Zudem waren in sieben von neun Schneeproben giftige Chemikalien zu finden, die unter dem Kürzel PFAS oder PFC bekannt sind. Sie werden beispielsweise verwendet, um Outdoor-Bekleidung zu beschichten und bleiben über Jahre in der Umwelt, wie Greenpeace am Donnerstag in Hamburg mitteilte.
"Die Antarktis mag uns als unberührte Wildnis erscheinen, doch auch dieses Ende der Welt ist schon verschmutzt durch Umweltgifte der Textilindustrie und die Rückstände des Plastikwahnsinns», sagt Thilo Maack. Mikroplastik und chemische Schadstoffe werden durch Wind und Meeresströmungen sowie über die Atmosphäre in entlegene Regionen getragen und bleiben teils Jahrzehnte in der Umwelt. Über die Nahrung können sie sich in Organismen wie Pinguinen, Robben und Walen anreichern.
Neben den Mikroplastikproben fanden die Umweltschützer zwischen den Eisbergen auch Plastikmüll der Fischerei wie Bojen, Netze und Planen. "Die Regierungen müssen Maßnahmen initiieren und durchsetzen, die bei der Produktion ansetzen, damit diese Schadstoffe gar nicht erst in die Meere gelangen", sagte Maack. Das vorgeschlagene EU-Verbot von Einmalplastik könne dabei nur der Anfang sein.
Quelle: n-tv.de
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