Das seien US-amerikanische Sanktionen, eine Wende in der Position Deutschlands zum Projekt sowie die Position Dänemarks, das bislang das einzige Staat in Europa sei, das die Verlegung der Pipeline in seinen Territorialgewässern nicht genehmigt habe.
„Amerikanische Sanktionen sind ein wichtiger Faktor. Auch die Position Deutschlands, die sich in letzter Zeit etwas ändert, ist wichtig. Wir denken, dass sich deutsche Politiker früher oder später darüber klar werden, dass das Projekt sowohl für Deutschland als auch für ganz Europa eine reale Bedrohung darstellt“, sagte Witrenko.
Berlin könnte seine Position aus dem Grund ändern, dass das Projekt den ukrainischen Gastransit (nach Europa) gefährden würde. Als Argument führte der Naftogaz-Manager die Meinung von Bundeskanzlerin Angela Merkel an, der zufolge das Projekt nur realisiert werden könnte, wenn der ukrainische Gastransit beibehalten werde. „Und Dänemark allein kann das gesamte Projekt verlangsamen, wenn eine Genehmigung Kopenhagens ausbleibt“, sagte Witrenko.
„Nord Stream 2 ist ein politisches Vorhaben, das darauf gerichtet ist, europäische Politiker zu korrumpieren und das europäische Projekt zu untergraben. Ähnlich denkt auch die US-amerikanische Seite. Die Frage besteht allerdings darin, wie das in konkrete Handlungen umgemünzt wird.“ Dabei erinnerte Witrenko daran, dass die USA bereits Sanktionen gegen Unternehmen konzipieren, die sich am Gasprojekt beteiligen.
US-Präsident Donald Trump sieht Nord Stream 2 ebenfalls als ein politisches Projekt, das Europa nur zusätzliche Risiken bescheren wird. Trump schlägt Europa vor, die Abhängigkeit vom russischen Gas vollständig abzubauen und sich auf verflüssigtes Erdgas (LNG) aus der US-Produktion umzustellen. In diesem Zusammenhang erwägt Europa den Bau von LNG-Terminalen, wo amerikanisches Flüssiggas umgeschlagen wird.
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